Carrotmobs erobern die Schulen

"Carrotmob macht Schule" kombiniert die Aktionsform mit praktischer Umweltbildung. Der Carrotmob ist ein organisierter Flashmob, um einem Laden einen großen Umsatz zu bescheren. Der Erlös wird dann in Klimaschutzmaßnahmen investiert. Nun kommt das Prinzip an deutsche Schulen!

Autor*in Marius Hasenheit, 31.05.16

Flashmobs kennt jeder – aber was ist ein Carrotmob? Ein Carrotmob ist ein Flashmob für mehr Klimaschutz, bei dem in einer aufsehenserregenden Aktionen Geschäfte, Cafés, Lokale oder Unternehmen zu einem umweltfreundlichen Verhalten angeregt werden. Wie das genau abläuft? Eine Gruppe („Mob“) von engagierten Menschen trifft sich zu einem verabredeten Zeitpunkt vor einem kleinen Geschäft, um dort gemeinsam einzukaufen und dem Laden einen nie gekannten Umsatz zu bescheren. Der Ladeninhaber hat sich zuvor verpflichtet, die Gewinne aus dieser Aktion in einen klimafreundlichen Umbau seines Ladens zu investieren. Mehr dazu auch hier: Carrotmob – Der Klima-Flashmob mit Karotte

Und was hat das mit Schülern zu tun? Bei dem Projekt „Carrotmob macht Schule“ sind Schüler und Lehrer dazu eingeladen, Aktionen in einem Café oder Biosupermarkt in ihrer Umgebung zu organisieren. Die Idee dahinter: die Schul-Carrotmobs fördern das selbstständige Arbeiten und schulen organisatorische Fähigkeiten und partizipative Zusammenarbeit. Kombiniert wird dieser Lerneffekt mit Umweltbildung und einem wichtigen Aha-Effekt: Ich kann etwas bewirken!

Um Teil der schulischen Carrotmobs zu werden, können sich ab sofort PädagogInnen für eine Teilnahme an dem Projekt „Carrotmob macht Schule“ bewerben. Organisiert wird das Projekt durch die Umweltorganisation Green City e.V. und der Bildungsorganisation BildungsCent e.V.. Carrotmob macht Schule ist ein Projekt der Nationalen Klimaschutzinitiative und wird vom Bundesumweltministerium aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Vorraussetzung für eine Teilname: Die Lehrer müssen mit Jugendlichen ab 15 Jahren arbeiten und sich bewerben. Vorbereitet werden sie dann an folgenden Terminen:

München:  4. Oktober 2016
Berlin: 9. November 2016
Herne: 15. November 2016
Bielefeld: 16. November 2016
Hannover: 22. November 2016
Hamburg: 23./24. November 2016
Weitere Termine gibt es bis in den Sommer 2018
 
Die PädagogInnen lernen dann Methoden der Vermittlung von Klimaschutz und praktische Umsetzungsmöglichkeiten für ein Carrotmob-Projekt an der eigenen Schule kennen. Die organisierenden Vereine gelten als besonders befähigt für diese Weiterbildung. BildungsCent e.V. setzt sich seit 2003 für die Förderung einer nachhaltigen Lehr- und Lernkultur ein. Bei ihrer Arbeit in bisher über 4.400 Schulen legten sie einen besonderen Fokus auf praktische und gut umsetzbare Angebote. So ermöglichen sie es Schülerinnen und Schülern, sich mit wichtigen Themen der Zukunft auseinanderzusetzen.

Green City e.V. ist seit 1990 als Umweltorganisation für ein grüneres München aktiv. 25 MitarbeiterInnen setzen sich zusammen mit rund 1.000 Ehrenamtlichen und Mitgliedern für stadtverträgliche Mobilität, verantwortungsvollen Umgang mit Energie, nachhaltige Stadtgestaltung sowie Umweltbildung ein. Immerhin 150 Projekte und Veranstaltungen pro Jahr bieten die Münchner an.
 

Na dann: Erzähl deinem Lieblingslehrer oder Lehrerin davon!
 

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Kauf ein für den Klimaschutz: Carrotmob am 21. Oktober in Hamburg, München, Passau, Lüneburg

Vier Deutsche Städte machen am 21. Oktober zeitgleich mobil für den Klimaschutz. Sei dabei, wenn Du für einen guten Zweck einkaufen kannst. Jeder der Läden, in die sich der Carrotmob ergießen soll, hat sich verpflichtet, einen Großteil des Umsatzes in die energetische Aufwertung des Geschäfts zu investieren.

Carrotmob: Der Klima-Flashmob mit Karotte

Warum boykottieren, wenn man auch motivieren kann? Das könnte die Maxime einer neuen grünen Aktionsform sein, die vor kurzem aus den USA nach Deutschland geschwappt ist: der Carrotmob.