Sie bleiben am liebsten unbehelligt von der Gesellschaft, erst Recht von Polizisten. Sie sind nirgends registriert, sprechen die Landessprache nicht und haben meist keinen festen Wohnsitz. Illegale Migranten sind ständig auf der Flucht. Die Angst, entdeckt zu werden ist ihr ständiger Begleiter. Sie leben von dem, was übrig bleibt – und das ist meist nicht sonderlich viel. Um ihre Lebensumstände zu verbessern, gründete das dänische Rote Kreuz zwei Krankenhäuser. Denn auch wer illegal ist, wird krank. Hier können sich die Patienten anonym und ohne Registrierung behandeln lassen. Doch wie spricht sich so etwas herum? Die Idee kam mit den Methoden des Guerilla Marketing. Denn wenn der Patient nicht zum Arzt kommt, dann eben umgekehrt.
Gesundheit auf der Dose
Viele der illegalen Einwanderer verdienen ihr Geld mit dem Sammeln von Pfandgut. Warum also nicht auf Dosen „Werbung“ schalten? Das Rote Kreuz beklebte daraufhin hunderte Pfandflaschen und –dosen mit ihrer Botschaft: Medizinische Versorgung für dich! Die beklebten Dosen wanderten in den Müll, um dann wieder aufgesammelt zu werden. Per Handynummer können dann weitere Informationen zu den Krankenhäusern von den Pfandsammlern abgefragt werden. Wie diese „Marketing-Aktion“ dann aussah, zeigt dieses Video:
The Red Cross CANpaign from Konstellation on Vimeo.
Wie ich finde, eine einfache und schlau gedachte Idee, die sich durchaus weiterdenken lässt. Schließlich sind es leider nicht nur illegale Migranten, die sich mit Flaschensammeln über Wasser halten müssen. Auch Obdachlose hätten sicher ein Interesse daran, von derartigen Angeboten zu erfahren. Also: eine Idee mit Potenzial!
Mit welchen Mitteln außerdem noch Flüchtlingsarbeit betrieben werden kann, liest du in unseren Artikeln zum RESET-Spezial Flüchtlingshilfe 2.0!