In Ländern mit einer schlechten medizinischen Infrastruktur ist Blut ein kostbares Gut. Es mangelt dort aber nicht nur an Blutkonserven, sondern es gibt aufgrund mangelnder Untersuchungsmöglichkeiten auch eine wesentlich höhere Rate an Krankheiten, die durch Transfusionen übertragen werden.
Der Produktdesign-Student David Wojcik hat einen Prototypen entwickelt, mit dem dieses Problem gelöst werden könnte: Bloop ist ein wiederverwendbares medizinisches Low-Tech-Gerät, mit dem Ärzte das Blut eines Patienten recyceln können, das dieser während einer OP verliert. Das Gerät funktioniert auf der Basis des Siphon-Prinzips; es „saugt“ das Blut von der OP-Wunde ab, reinigt es und fängt es in einem Beutel auf.
Die Schwerkraft, die nötig ist, damit das Blut aus der Wunde in den Beutel strömt, wird erreicht, indem eine Flüssigkeit, ein blutverdünnendes Medikament, das sich in dem Behälter des Geräts befindet, in Richtung des Blutbeutels fließt. Da der Füllstand der Flüssigkeit im Behälter immer gleich bleibt, hält dieser „Saugeffekt“ an. Das aufgefangene und gefilterte Blut kann dann sofort wieder dem Patienten zugeführt werden. So kann die Gefahr eines lebensbedrohlichen Blutverlustes verhindert werden.
Low-Tech, sicher, wiederverwendbar, preiswert
Das Produkt ist nicht nur Low-Tech und damit einfach in der Nutzung und Wartung, sondern auch wiederverwendbar und kostengünstig. Der Preis liegt bei nur zehn US-Dollar. Es ermöglicht damit, dass gesäubertes, sicheres Blut auch an Orten verfügbar ist, die infrastrukturell schlecht erschlossen sind.
Aktuell wird der Prototyp von Bloop in Feldversuchen getestet. Ab 2018 sollen die Low-Tech-Geräte in Kooperation mit interessierten Partnern auf den Markt kommen.
Bloop ist einer der Finalisten des Index Award 2017, einem Preis für lebensverbessernden Design-Lösungen.
In diesem Video bekommt ihr noch mehr Infos:
Dieser Artikel ist eine Übersetzung von Lydia Skrabania und erschien zuerst auf unserer englischsprachigen Seite.