In Deutschland wirtschaften aktuell sieben Betriebe nach diesem Prinzip. Die Vielfalt der produzierten Waren ist überdurchschnittlich groß, damit den Verbrauchern Abwechslung geboten werden kann – mehr als 50 verschiedene Gemüsesorten sind nicht ungewöhnlich. Auch wird die ganze Verarbeitungskette für Produkte wie z.B. Brot – vom Ernten bis zum Backen – und Käse übernommen. Der feste Abnehmerkreis ermöglicht diese Fülle an Waren, die bei traditioneller Vermarktung unmöglich wäre.
Der Buschberghof wird z.B. von 95 Haushalten mit ungefähr 350 Personen getragen. Zu Beginn eines Wirtschaftsjahres legen die Mitglieder die nötigen Beiträge zur Deckung der Betriebskosten fest. Die Ausgabe der Waren erfolgt kostenlos und je nach Bedarf. Für die Hofbetreiber bedeutet dieses Prinzip Liquidität, Absicherung und die Verteilung betriebswirtschaftlicher Risiken auf viele Schultern. Zudem können die Produkte ideal verwertet werden und die Erzeuger sind von Marktzwängen und Handelszwängen weitgehend befreit.
Die ökologischen und sozialen Vorteile sind augenscheinlich: die Transportwege sind extrem kurz, Verpackungsmaterialien und extensive Bewirtschaftungsmethoden werden vermieden. Damit werden mit der Gemeinschaftsgestützten Landwirtschaft Ressourcen geschont und klimaschädliche Abgase reduziert. Die personalintensive Wirtschaftsweise schafft Arbeitsplätze und die Verbraucher erhalten einen tiefen Einblick in die landwirtschaftliche Praxis.
Insgesamt eine zukunftsträchtige Sache. Und wie wäre es mit urbaner gemeinschaftsgestützter Landwirtschaft? Gerade für zersiedelte, schrumpfende Städte, in denen große Flächen brachliegen, wäre dies eine Möglichkeit, Arbeitsplätze zu schaffen und eine alternative, ökologische Lebensmittelversorgung zu ermöglichen.