Topher White wurde als Tourist Zeuge von illegalen Rodungen in Gibbon-Schutzgebieten auf Sumatra. Dies war für ihn der Anstoß das Startup Rainforest Connection zu gründen, um Überwachungssysteme mit Mobiltelefonen zum Schutz von Regenwäldern zu entwickeln. Warum Mobiltelefone? Weil es selbst in wenig entwickelten Gebieten meist zumindest eines gibt: Handynetze.
Die Idee ist durchaus bahnbrechend, denn bisher gab es zur Überwachung ausschließlich wenig detaillierte Aufnahmen von Satelliten oder Drohnen. Oft merkt man erst nach Monaten, dass in einem Gebiet Rodungen stattfanden. Die „Ohren“ der Handys bemerken dies in Echtzeit.
Leise lauschen die Handys
Um die Energieversorgung der Handys zu gewährleisten, die in den Baumwipfeln angebracht werden um vom Boden aus nicht erkennbar zu sein, hat White eine solarbasierte Technik entwickelt, die auch mit sehr wenig Licht funktioniert. Die dafür benötigten Kollektoren werden vor Ort mit umweltfreundlichen Materialien gebaut.
Auch die Lauschtechnik der Handys ist eine besondere. Die hochsensiblen Mikrofone in den Telefonen vergleichen die Frequenzen der sie umgebenden Geräuschkulisse mit vorher aufgezeichneten Geräuschen von Motorsägen oder Lastwagen und übermitteln diese in ein cloudbasiertes System zur endgültigen Analyse. Fällt diese positiv aus, sendet das Telefon eine Nachricht an die ortsansässigen Behörden.
Diese Technik kommt mittlerweile nicht nur dem Wald zu Gute, sondern auch den Menschen- und Gebietsrechten. In Amazonien arbeitet die Rainforest Connection mit dem Volk der Tembé zusammen, deren Lebensraum immer wieder von illegalen Rodungen und auch einem ungebremsten Ausbreiten der Zivilisation bedroht wird. Hier sollen in den am stärksten bedrohten Gebieten die Handydetektoren angebracht werden.
Wer das Projekt unterstützen möchte, kann sein altes Handy an die Rainforest Connection schicken. Ein mehr als sinnvoller Weg Elektroschrott loszuwerden und gleichzeitg etwas für den Klimaschutz zu tun.