Wenn Eisberge schreien und daraus Musik entsteht

Während in Paris die UN-Klimakonferenz stattfindet, erklingt unter der Wasseroberfläche des Polarmeers seit Jahren eine Art Leidensmelodie des Klimawandels. Namenhafte Musikproduzenten erstellen aus den Aufnahmen der Eisschmelze nun "Iceberg Songs"

Autor*in Simon Dupree, 10.12.15

Wenn Eisberge schmelzen und auseinanderbrechen hört man unter Wasser etwas, das wie qualvolles Schreien und Pfeifen klingt. Diese überraschend emotionalen Geräusche werden bereits seit 2005 von Forschern der Unterwasser-Horchstation Palaoa im antarktischen Weddellmeer aufgenommen und ähneln in gewisser Weise den Klängen von Walen. 

Eisberge schmelzen natürlich auch ohne Klimaerwärmung, aber sie sind in den letzten Jahrzehnten lauter geworden. Ihre Geräusche erinnern heute mehr denn je an Laute verletzter Tiere„, so Nick Nuttall von der UN Framework Convention on Climate Change (UNFCCC). 

Zusammen mit einem Kreativ-Kollektiv, bestehend aus den Agenturen Serviceplan und Buzzin Monkey, rief die UNFCCC vor kurzem das Projekt „Iceberg Songs“ ins Leben. Auf Basis der Unterwasser-Tonaufnahmen komponieren international bekannte Musiker (wie beispielsweise der Däne Trentemøller) Musikstücke. Die Songs werden auf der Kampagnenseite www.icebergsongs.com bereitgestellt und von Visualisierungen begleitet. 

Das Projekt macht die Erderwärmung und ihre Folgen quasi hörbar und möchte ein größeres und nachhaltigeres Bewusstsein für das Problem des Klimawandels schaffen. Die gesamte Zeit in der sich Benutzer die Iceberg Songs über die Website anhören, wird addiert. Am Ende der Kampagne werden UNFCCC-Politiker sodann aufgefordert, dieselbe Zeitspanne für Diskussionen über Lösungsansätze aufzubringen. 

Also schenkt dem Projekt etwas Zeit und klickt auf die interaktive Webseite.

Fotokampagne COP 21: WeAreTheClimateGeneration

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