Wasser für die Masse: Helioz gewinnt Betapitch Social

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Bild: Helioz

Zuverlässige Wasserdesinfektion für Entwicklungsländer: Das Wiener Startup Helioz hat mit seiner Designinnovation den ersten Berliner Betapitch Social gewonnen.

Autor*in Helge Peters, 25.11.10

Millionen Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, dabei ist Wasserdesinfektion eigentlich gar nicht schwer: Wenn man eine PET-Flasche mit Wasser mehrere Stunden in die Sonne legt, erledigt das UV-Licht die Bakterien und Keime darin. Nur wann genau ist das Wasser wieder trinkbar? Mit WADI, einem solarbetriebenen Deckel für PET-Flaschen, weiß man es genau, denn der zeigt einen Smiley an, wenn das Wasser zuverlässig sauber ist. Das kleine Gerät soll 5 Euro kosten und 5 Jahre halten, vertrieben werden soll es in Südamerika und Indien über NGOs und lokale Händler. So die Geschäftsidee des Wiener Startups Helioz, die damit den ersten Berliner Betapitch Social gewonnen haben und sich nun über Büroräume und ein Beratungspaket freuen können, um ihre Idee in die Tat umzusetzen.

Beim Betapitch, der zum ersten Mal mit einem Schwerpunkt auf soziale Innovationen stattfand, treten 8 Ideen gegeneinander an. Zwei Favoriten werden von einer Jury ausgewählt, das Publikum stimmt per SMS ab. Bei dem Wettbewerb, der vom Berliner Betahaus ausgerichtet wurde, traten auch noch andere spannende Ideen an, die es diesmal aber leider nicht geschafft haben:

Das Knopfprojekt will alte und besondere Knöpfe sammeln und bspw. an Kostümbildner vertreiben, damit soll für Menschen mit Asperger-Syndrom Arbeit und soziale Teilhabe geschaffen werden. Behali dagegen hat sich gedacht, dass eine Schreinerausbildung in Pakistan besser ist als eine Ausbildung bei den Taliban und lässt aus antikem, kunstvoll verziertem pakistanischem Restholz Möbelunikate herstellen, die in Deutschland vertrieben werden – ein Teil der Gewinne fließt in Ausbildungsplätze nach Pakistan zurück. Pauls Way verkauft schicke (und vegane) Tagesplaner und verschenkt für jedes verkaufte Exemplar ein Schulbuch an arme Kinder in Kambodscha.

Eher untypisch für Social Business aber trotzdem dabei waren FairQueen, die mit ökofairer Businessmode für Frauen eine neue Maktlücke aufgetan haben; die Kulturloge Berlin, die nach dem Tafelprinzip überschüssige Tickets für Kulturevents an Bedürftige vermittelt und Inkubato, die erste deutsche Crowdfunding-Plattform, über die kreative und soziale Projekte finanziert werden können.

Eine Menge spannender Ideen also, von denen hoffentlich nicht nur Helioz in den nächsten Jahren richtig durchstarten wird.

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