Was in einem T-Shirt steckt: Chemie, Wasser, Niedriglohn

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Bild: Flickr-User limonada (CC-BY-NC-SA)

KarmaKonsum berichtet über eine neue Studie aus Schweden, die herausgefunden hat, dass für ein einzelnes T-Shirt bis zu 6 Kilogramm Chemikalien in der Produktion und Reinigung anfallen können.

Autor*in Helge Peters, 02.06.10

Die taz erklärt warum:

Bei der Produktion der Garne kommen beispielsweise Öle, Tenside, Natronlaugen, Bleichmittel zum Einsatz, bei der Färbung und Nachbehandlung Pigmente, Wasch- und Imprägnierungs-mittel. Kommt noch Verpackung und Transport – Formaldehyd als Konservierungsmittel, Dimethylfumarat gegen Schimmelpilze, Ausgasung der Container gegen Schadensinsekten – hinzu und die Waschmittel für den Lebenszyklus von Jacke, Hemd und Hose.

In unserer Kleidung stecken aber nicht nur Unmengen an Chemikalien, sondern auch die knappe Ressource Wasser. Für die Herstellung von einem Kilogramm Baumwolle können in manchen Regionen über 20.000 Liter Wasser nötig sein.

Und mittlerweile dürfte fast jedem bekannt sein, dass auch die Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie zu den schlechtesten der Welt gehören. Die billigen Preise für unsere Kleidung werden direkt an die Beschäftigten weiter gegeben, die allzu oft unter unwürdigen Verhältnissen in undemokratischen Ländern arbeiten. Erst vor kurzem wurde die Demonstration einer philippinischen Gewerkschaft von Näherinnen für die Wäschemarke Triumph mit brutaler Gewalt von Sicherheitskräften aufgelöst.

Alles in allem ist das ein ziemlich großer ökologischer und sozialer Fußabdruck für ein paar billige Klamotten.

Also was kannst du tun?

  1. Die Kampagne für saubere Kleidung hat Profile von Textilmarken wie Puma, Adidas & Co aufbereitet. Dort kannst du dich über die Praktiken einzelner Marken informieren und die Kampagne für faire und ökologisch bewusste Textilproduktion mit Protestmails unterstützen.
  2. Und es gibt Alternativen: In unserem Handeln-Beitrag zu grüner Mode stellen wir Marken und Designer vor, bei denen du mit gutem Gewissen shoppen kannst. Über umweltschonende Waschmittel haben wir hier einen kurzen Überblick geschaffen.
  3. Bei der nächsten Shoppingtour sich selbst einfach mal die Frage stellen, was das Schnäppchen eigentlich kosten würde, wenn alle sozialen und ökologischen Folgen der Produktion in Rechnung gestellt werden würden.
  4. Weitersagen.
Mangelware Wasser

Während wir in Deutschland im Durchschnitt rund 120 Liter reinstes Trinkwasser pro Tag für das Waschen, Putzen und Kochen verbrauchen, haben laut dem aktuellen UN-Weltwasserbericht 2,1 Milliarden Menschen keinen Zugang zu trinkbarem und durchgängig verfügbarem Trinkwasser.