TrioCup: Origami statt Plastikdeckel

Der TrioCup kann einfach gefaltet werden

Die meisten To-go-Becher für Kaffee beinhalten eine nicht zu unterschätzende Menge an Plastik und lassen sich schwer recyceln. Das Design von TrioCup benutzt daher Origami statt Plastik, um die Becher zu verschließen.

Autor*in Jasmina Schmidt, 18.12.18

Übersetzung Jasmina Schmidt:

Einen Kaffee to-go zu bestellen kann einiges sein. Zeitsparend und praktisch zum Beispiel. Wenn der Kaffee dann aber im Einwegbecher mitgenommen wird, ist er vor allem eins: Nach einigen Minuten im Abfall. Laut Deutscher Umwelthilfe werden in Deutschland stündlich 320.000 Coffee-to-go-Becher verbraucht. Das entspricht im Jahr fast drei Milliarden Einwegbechern. Abgesehen vom Deckel aus Plastik sind auch die meisten Pappbecher innen mit einer dünnen Schicht aus Plastik beschichtet, um ein Auslaufen zu verhindern.

Ein paar Zahlen dazu: Für die Herstellung der Plastikbeschichtungen und Deckel werden jährlich ca. 22.000 Tonnen Rohöl verbraucht. Somit fallen CO2-Emissionen von rund 83.000 Tonnen im Jahr an. Abgesehen von den verbrauchten Rohstoffen gibt es natürlich noch das Abfall-Problem, das viel mehr ins Auge fällt. Die beschichteten Becher und ihre dazugehörigen Deckel sind sehr schwer zu recyceln und landen meist sowieso unterwegs im Mülleimer. Das heißt, sie werden gar nicht erst getrennt.

© TrioCup

Dieser Abfall-Problematik hat sich das Start-up TrioCup angenommen. Das Team rund um den Hongkonger Ingenierstudent Tom Chan designt einen kompostierbaren Papierbecher, der keinen Deckel benötigt. Durch eine Art Origami-Faltung kann er so verschlossen werden, dass daraus getrunken werden kann. Somit wird für die Produktion des Bechers kein Plastik verbraucht und er lässt sich später einfacher recyceln. Das Design gewann letztes Jahr den New Plastics Economy Innovation Prize in der Kategorie “Circular Design Challenge”. Der Wettbewerb wird von OpenIDEO und der Ellen MacArthur Stiftung organisiert. Seitdem ging das Becher-Design in Produktion und wird gerade in New York in einigen Cafes getestet.

Doch so schön das Design auch ist und helfen kann, Plastikmüll zu reduzieren – der  beste Weg zur Vermeidung von Müll sind immer noch Mehrweg-Lösungen. Denn auch für die Produktion von Papierbechern, die nach ein paar Minuten Nutzung im Müll landen, werden Rohstoffe und Energie verbraucht. Die beste Lösung wäre also ein Mehrwegbecher in der Tasche, der Einwegprodukte obsolet werden ließe. Viele Cafés geben auch Rabatt für den Coffee to go im eigenen Becher. Und auch das Kaffeetassen-Share-System RECUP könnte eine Alternative für den schnellen Weg-Kaffee bieten.

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