Auf der Straße zur Sonne(nenergie)

Solarstraße

Photovoltaikanlagen auf Hausdächern sind ein Anblick, an den wir uns langsam gewöhnt haben. Der schräge Winkel ermöglicht es, möglichst viel Sonnenenergie aufzunehmen. Doch auch auf horizontalen Flächen ist eine Installation möglich, wie das Startup Solmove zeigt - mit einem großen Vorteil für Elektroautos.

Autor*in Jasmina Schmidt, 03.07.17

Übersetzung Jasmina Schmidt:

Im Jahr 2016 deckte der durch Photovoltaik produzierte Strom ca. 7,4 % des Netto-Stromverbrauchs in Deutschland. (Quelle: Fraunhofer). Dabei finden sich diese Anlagen zumeist auf Hausdächern oder als Solarparks. Das bei München ansässige Start-up Solmove will sich hingegen feste, versiegelte Flächen, wie z.B. Straßen, Parkplätze oder Gehwege zunutze machen, um dort horizontale Photovoltaik-Module anzubringen. Somit wäre eine doppelte Flächennutzung möglich: als Verkehrsweg und zur Stromversorgung.

Solarfliese © solmove

Die Photovoltaik-Module bestehen aus 8×8 cm großen Glasfliesen mit integrierten Solarzellen, die miteinander verbunden sind und ein Netz ergeben. Dieser „Teppich“ wird auf die gewünschte Fläche geklebt, was eine schnelle Anbringung gewährleistet und bedeutet, dass die Straßen bzw. Flächen nicht wie bei anderen Systemen aufgerissen werden müssen. Das Unternehmen gibt an, dass die Module eine Lebensdauer von 25 Jahren haben, was in etwa der einer asphaltierten Straße gleicht. Ebenso können sie am Ende ihrer Nutzungszeit wieder „abgezogen“ und in den Recycling-Prozess für Solaranlagen überführt werden.

Das Ziel ist es, die Module auf von Autos befahrenen Straßen anzuwenden, bereits erfolgreich getestet wurde das System auf Rad- und Gehwegen. Doch nicht nur anliegende Haushalte sollen mit den Modulen von Solmove mit Strom versorgt werden. Die Idee geht noch weiter und könnte ein Schlüsselelement zur Förderung der E-Mobilität sein. Durch induktive Übertragung soll der auf der Straße erzeugte Strom die auf ihr fahrenden Autos mit Energie versorgen. Somit wäre das Reichweitenproblem hinfällig, da die Fahrzeuge sich während der Fahrt konstant aufladen könnten. Das würde bedeuten, dass die Batterien in den E-Autos kleiner gehalten werden können, was eine enorme Gewichts- und Kostenersparnis mit sich bringt. Eine Win-win-Situation also.

© solmove

Laut Solmove erzeugt ein Quadratmeter des Photovoltaik-Systems ca 100 Watt elektrischer Leistung. Eine Fläche von 33 Quadratmetern würde dementsprechend ausreichen, um einen durchschnittlichen Haushalt mit Strom zu versorgen oder ein E-Auto 20.000 km weit fahren zu lassen.

Doch auch weitere verkehrstechnische Vorteile würde eine erfolgreiche Implementierung mit sich bringen. Die erzeugte Energie könnte die Fahrbahn im Winter beheizen und Glätte auf der Straße verhindern. Ebenfalls könnte die Strecke mit integrierten LEDs bei Dunkelheit beleuchtet werden, was die Unfallgefahr dezimieren könnte.

Elektromobilität ist ein Thema, das uns bei RESET in letzter Zeit häufiger beschäftigt hat. Schaut doch mal in unser RESET-Spezial E-Mobility. Darunter findet sich unter anderem die Idee von Highways England, über spezielle Fahrbahnen auf der Autobahn E-Fahrzeuge kabellos aufzuladen.

street-electricity-emobility
Tobias Dittmann
„In 25 Jahren muss der Verkehr fast ausschließlich elektrisch sein“

Wie kann Deutschland seine Klimaschutzziele doch noch erreichen? Und was kann E-Mobilität dabei leisten? Volker Quaschning, Professor für Regenerative Energiesysteme, spricht darüber im Interview.

bildschirmfoto_2017-05-10_um_13
©
Share & Charge ist das neue Airbnb für Ladesäulen

E-Mobility meets Sharing: Die neue Plattform Share & Charge geht das Problem mit den mangelnden Ladesäulen für E-Autos mit einer neuen Idee an und vernetzt E-Mobilisten und private Ladestationen.

michael_mueller_goernert_andreas_labes_300dpi
Andreas Labes
„E-Autos sind ein wichtiger Baustein für eine ökologische Verkehrswende”

E-Mobilität ist im Kommen. Es gibt aber noch weitere alternative Antriebe. Wie ist da der Status quo? Wir haben dazu mit Michael Müller-Görnert vom VCD gesprochen.

landmobil-e-flottenauftakt
© landmobile
E-Mobilität auf dem Land – Potenzial und Hürden

Dank etlicher Testläufe, verbesserter Akku-Ladedauer und Laufzeiten, einem dichter werdenden Netz aus Ladesäulen sowie dem Engagement zahlreicher Initiativen und Unternehmen ist das E-Auto auf dem Land angekommen. Wir werfen einen Blick auf den bayerischen Pilotversuch „Landmobil-e“.

Eine gute Ladeinfrastruktur löst das Reichweite-Problem von E-Fahrzeugen

Warum die elektronische Fortbewegung so langsam anläuft? Das Stichwort ist Reichweite. Mit einer guten Ladeinfrastruktur und einem Umdenken im Tankverhalten wäre das aber schon längst kein Thema mehr. Lösungen gibt es genug, wir müssen sie nur umsetzen.

Ökobilanz E-Mobility: Auf die Stromquelle und die langfristige Nutzung der Batterie kommt es an

Von A nach B mit einem E-Mobil wird aktuell als die umweltfreundlichste Fortbewegungsart gehandelt. Doch wie steht es darum wirklich? Wir haben uns die Ökobilanz strombetriebener Vehikel einmal genauer angeschaut.

E-Mobilität: Mit sauberer Energie ans Ziel

Elektromobilität entwickelte sich in den vergangenen Jahren eher schleppend. Doch nun endlich kommt Bewegung in die Sache! Wie ist der Status quo, wo liegen die Hürden und Potenziale beim Plan E?

Stecker adé : Das Elektroauto von morgen lädt sich kabellos selbst auf

„The future of wireless power“ – nicht weniger hat sich Blue Inductive auf die Fahnen geschrieben. Mit der Technologie des Freiburger Startups können E-Autos schnell und kabellos geladen werden.

Erneuerbare Energien: Sonnenenergie

Theoretisch könnte der weltweite Energiebedarf durch die Nutzung von Sonnenenergie auf einer 700 km2 großen Fläche in der Sahara gedeckt werden. Das Problem hierbei sind vor allem die weiten Transportwege. Aber auch wenn man das bei einem Blick aus dem Fenster an manchen Tagen nicht vermuten würde: sogar in Deutschland kann Sonnenenergie zur Gewinnung von Wärme und Strom genutzt werden.