#tatenfuermorgen: 4 Fragen an Uta Mühleis, Gründerin von RESET

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Warum ist Digitalisierung wichtig für eine nachhaltige Entwicklung? Wie werde ich Social Entrepeneur oder Ecopreneur?  Und wie schlage ich die Brücke von der Online- zur realen Welt? Darüber sprach Uta Mühleis mit der Plattform #tatenfuermorgen.

Autor*in Sarah-Indra Jungblut, 27.03.19

Übersetzung RESET :

Die vom Rat für nachhaltige Entwicklung (RNE) ins Leben gerufene Plattform #tatenfuermorgen richtet sich an alle, die sich für eine zukunftsfähige Gesellschaft engagieren, einen Beitrag zur Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen leisten wollen und sich über aktuelle Projekte des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE) informieren möchten.

Im Rahmen der Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit hat sich die Redaktion von #tatenfuermorgen mit mehreren Expert*innen unterhalten, unter anderem auch mit uns. Uta Mühleis, Gründerin von RESET, hat den Anfang gemacht und Einblicke in unsere Themen und unser Selbstverständnis gegeben.

Warum ist Digitalisierung wichtig für eine nachhaltige Entwicklung?

„Wir sehen Digitalisierung als eine Entwicklung, die unaufhaltsam ist und Nachhaltigkeit als ein Thema, das für eine lebenswerte Zukunft unerlässlich ist. Daher lässt sich die Frage aus zwei Perspektiven beantworten: Einerseits bietet die Digitalisierung neue Chancen für die Lösung von drängenden Problemen unserer Zeit, beispielsweise durch die Nutzung von Satelliten für den Natur – und Artenschutz, die Überwindung der Digitalen Kluft oder Lieferkettentracking via Blockchain. Andererseits geht es darum, die immer schneller werdende globale Digitalisierung, so zu begleiten, dass soziale und ökologische Belange Teil dieser Transformation werden. Zum Beispiel der verantwortungsvolle Umgang mit IuK-Technik bei der Produktion, Nutzung und Entsorgung, der Einsatz von grünen Servern genauso wie ein geschützter und sicherer Umgang mit Daten. Bei allen Herausforderungen glauben wir an die Potenziale, die in dem Themenpaar „Digitalisierung und Nachhaltig“ stecken. Daher ist es nötig, die Verknüpfung der beiden Themen genauso zu fördern, wie kritisch zu begleiten. Genau das machen wir mit RESET.“

Wie werde ich Social Entrepeneur oder Ecopreneur?

„Du solltest für dein Thema brennen und ein*e Überzeugungstäter*in sein, denn um nachhaltige Innovationen durchzusetzen ist oft ein langer Atem nötig. Dann gilt es, mit einem schlauen Geschäftsmodell eine Lösung für ein soziales oder ökologisches Problem zu entwickeln – spezielle Studiengänge und Stipendien können dazu ein guter Einstieg sein. Spezielle Förderungen sind zwar noch rar gesät, aber die, die es gibt, sollten genutzt werden, seien es freie Räume, Beratung, Netzwerke oder Kapital. Das Ziel sollte sein, die Unternehmung so groß zu machen, dass einerseits das Problem wirklich angegangen wird und andererseits das Unternehmen nachhaltig bestehen kann. Einen ersten Überblick für den Einstieg haben wir hier veröffentlicht: Mach dich auf den Weg zum Social Entrepreneur.“

Wie schlage ich die Brücke von der Online- zur realen Welt?

„Indem wir die Brücke vom Wissen zum Handeln schlagen. Die digitale Welt ermöglicht uns einen immensen Zugang zu Wissen und Informationen – mit der richtigen Zielsetzung kann dieses Wissen als ein Turbo für eine nachhaltige Entwicklung genutzt werden – z.B. durch Apps, die den nachhaltigen Konsum und fairen Handel vorantreiben, mittels digital auffindbarer Kleinstanbieter, die die Energiewende befeuern oder durch smartes Sharing, das die grüne Mobilität erst richtig ins Rollen bringt. Zudem vereinfacht es der digitale Zugang, sich für ganz reale Probleme zu engagieren, von Spendenplattformen über Crowdfunding bis zu Online Volunteering. Natürlich sind Demos, Bürgerbeteiligungen oder Petitionen weiterhin starke demokratische Instrumente – die digitale Mobilisierung kann sie noch stärker machen.“

Was sind deine persönlichen #tatenfuermorgen?

„Natürlich mit RESET weitermachen, denn mit RESET.org berichten wir über viele Facetten des Themas „Digital for Good“ kritisch, informativ und lösungsorientiert für eine breite Öffentlichkeit und begleiten neue grüne Gründungen, die frischen Wind in unser Wirtschaftssystem bringen. Privat gestalte ich mein direktes Umfeld möglichst nachhaltig mit. Dazu gehört der Holzmarkt, die Heimat des RESET-Teams in Berlin, auf dem hoffentlich zukünftig mit ökologischen Baumitteln weitergebaut wird. Und die Wohngenossenschaft Spreefeld, meine persönliche Heimat, wo ich mich gerade für einen möglichst naturnahen und biodiversen Außenraum engagiere. Der Anblick von wilden Bienen am Morgen wird mich sicher zu weiteren #tatenfuermorgen motivieren.“

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