Sunplugged Stage: begehbare Energiewende in Ferropolis

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Bild: Green Mucic Initiative, https://www.facebook.com/GreenMusic.Initiative?filter=1

Im kommenden Jahr will das Melt!-Festival eine Bühne ausschließlich mit regenerativen Energien betreiben und mit der „Sunplugged Stage“ auf dem Veranstaltungsgelände Ferropolis eine „begehbaren Energiewende“ entstehen lassen. Dorit Behrens hat sich für RESET schon mal umgesehen.

Autor*in RESET , 13.09.12

Im kommenden Jahr will das Melt!-Festival eine Bühne ausschließlich mit regenerativen Energien betreiben und mit der „Sunplugged Stage“ auf dem Veranstaltungsgelände Ferropolis eine „begehbaren Energiewende“ entstehen lassen. Dorit Behrens hat sich für RESET schon mal umgesehen.

„Sie wird größer sein als diese hier“, sagt Jacob Bilabel lakonisch und deutet auf das etwa 50×50 cm große Modell einer Festivalbühne. Am 06. September 2012 hatten die Green Music Initiative und Ferropolis in die Landesvertretung Sachsen-Anhalt geladen. Der Grund: Die Vorstellung der neuen „Sunplugged Stage“ – einer Musikbühne, die ihren Strombedarf komplett selbst deckt.

Die Gastgeber haben sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Auf dem Festivalgelände inmitten eines gefluteten Braunkohletagebaus, das neben bizarren Fördermaschinen aus dem letzten Jahrhundert auch die Musikfestivals Melt! und Splash! beherbergt, soll eine „begehbare Energiewende“ entstehen. Schon jetzt gibt es dort eine Photovoltaik-Anlage, die rund doppelt soviel Strom erzeugt wie das Melt!-Festival verbraucht. Dieser wurde jedoch bisher ins Netz eingespeist.

„Wir wollen nicht nur rein rechnerisch das Festival mit Solarstrom versorgen, sondern das auch tatsächlich tun“, betont Bilabel, der sich mit der Green Music Initiative seit Jahren für eine klimaverträgliche Musikbranche einsetzt. An Antworten auf die Frage, wie Energie dezentral umgewandelt, gespeichert und für den Festivalbedarf eingesetzt werden kann, hatten in den vergangenen Monaten rund 50 Experten aus Musik, Energie, Politik und Tourismus gearbeitet. Die netzunabhängige „Sunplugged Bühne“ ist das Resultat.

Sie soll zum ersten Mal beim Melt!-Festival 2013 zum Einsatz kommen – in welcher Form, ist noch nicht ganz klar: „Es wird vermutlich nicht die Hauptbühne werden, aber eine kleine Bühne ist machbar“, sagt Jörg Gehler, Produktmanager beim Solarhersteller Q-Cells. Dies ist wohl nicht zuletzt der Sorge um Stromausfälle geschuldet, lässt Ferropolis-Geschäftsführer Thies Schröder durchblicken. Katrin Hall, Managerin von Modeselektor, teilt diese Bedenken. Gleichzeitig glaubt sie an die Strahlkraft des Festivals, die auch auf die Künstler wirke. Die Sensibilisierung der Musiker für ökologische Belange ist für das Melt! seit langem ein wichtiges Anliegen. Mark Löscher, Geschäftsführer der Hörstmann-Gruppe, verwies unter anderem auf die Flyer, mit denen der Veranstalter die Künstler ansprechen will.

Nicht zuletzt sollen natürlich die Besucher erreicht werden. Die Sunplugged Bühne kann das Thema erneuerbare Energien in einem völlig neuen Umfeld sichtbar machen. Gleichzeitig habe sie das Potenzial, gemeinsam mit weiteren Innovationen Tagestouristen in die Region zu ziehen, die diese über das Festival hinaus erkunden möchten, hofft Prof. Dr. Rolf Budde, Vorsitzender der Tourismusregion Anhalt-Dessau-Wittenberg.

Weitere Infos unter:

www.greenmusicinitiative.de
www.ferropolis.de
www.meltfestival.de

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