Strom-Sharing per Blockchain in Wiens „Viertel Zwei“

Urban und modern, so sieht es in Wiens Viertel Zwei aus.

Durch neue Konzepte des Zusammenlebens können Anwohner nicht nur öffentliche Flächen teilen, sondern auch die gemeinsame Stromrechnung. Die Blockchain macht´s möglich. 

Autor*in RESET , 22.02.18

Seit 2015 entsteht in Wien das Viertel Zwei. Die Idee: Ein innovatives Wohngebiet, das gleichzeitig auch als Forschungsprojekt dient. Ein Thema, an dem hier gerade geforscht wird, ist das Strom-Sharing per Blockchain.

Verantwortlich für das Projekt sind die Urban Pioneers. Sie möchten gemeinsam mit den Anwohnern des Viertels neue Sharing-Konzepte erproben. „Unsere Bewohner sind angeregt, aktiv mitzuwirken,“ sagt Tom Sich, ein Service-Angestellter für die bisherigen Bewohner des Viertel Zwei. In dem Pilotprojekt werden gemeinsam neue Prozesse erarbeitet, wie das Zusammenleben effizient gestalten werden kann und dabei Strom und Heizkosten spart.

Davon erhoffen sich die Urban Pioneers 30 Prozent weniger CO2-Emissionen im Vergleich zu anderen Wohnprojekten, so Sich. Und da es sich dabei auch gleichzeitig um ein Forschungsprojekt handelt, profitieren die Kunden immens. Sie haben eine sichere Versorgung mit grünem Strom zu einem günstigen Preis.

Wie funktioniert also das Ganze? Ein Teil der Energie wird auf herkömmlichem Weg vom Erdwärmekraftwerk Kriau geliefert. Ein anderer Teil stammt aus den Photovoltaik-Anlagen, die auf den Dächern der Häuser und an öffentlichen Plätzen als Beschattungs-Module installiert sind. Der damit erzeugte Strom wird je nach Bedarf unter den Bewohnern aufgeteilt. Wenn keiner den Strom nutzt, weil z.B. vormittags niemand zu Hause, wird der Strom weiterverkauft.

Gewinnbringend Photovoltaik-Strom einspeisen

Das ist so nichts Neues, Strom von privaten Fotovoltaik-Anlagen wird schon jetzt zurück ins Netz gespeist, allerdings zu nicht sehr lukrativen Preisen. Das soll sich mit Hilfe der Ethereum-Blockchain ändern. Kraftwerke verkaufen zu Peak-Zeiten ihren Strom teuer und zu niedrigen Zeiten günstig, je nachdem, wie sich Angebot und Nachfrage zueinander verhalten. Mit der Blockchain wird der Stromhandel demokratisiert, denn durch Smart-Contracts können auch Privatleute am Stromhandel teilnehmen. Der Vorteil: Zwischenhändler fallen weg, Transaktionen werden direkt durchgeführt.

Die Blockchain sei ideal, um Strom-Sharing zu betreiben, Strom also beispielsweise an die Nachbarn weiterzuhandeln. Der Vorteil: Zwischenhändler fallen weg, Transaktionen werden direkt durchgeführt. Für Strebl ist klar, dass man um die Blockchain im Energiesektor in den nächsten Jahren nicht herumkommen wird. – derstandard.at/2000073939772/Blockchain-im-BlockStrom-Sharing-im-Viertel-Zwei

Die Blockchain sei ideal, um Strom-Sharing zu betreiben, Strom also beispielsweise an die Nachbarn weiterzuhandeln. Der Vorteil: Zwischenhändler fallen weg, Transaktionen werden direkt durchgeführt. Für Strebl ist klar, dass man um die Blockchain im Energiesektor in den nächsten Jahren nicht herumkommen wird. – derstandard.at/2000073939772/Blockchain-im-BlockStrom-Sharing-im-Viertel-ZweiDie Blockchain sei ideal, um Strom-Sharing zu betreiben, Strom also beispielsweise an die Nachbarn weiterzuhandeln. Der Vorteil: Zwischenhändler fallen weg, Transaktionen werden direkt durchgeführt. Für Strebl ist klar, dass man um die Blockchain im Energiesektor in den nächsten Jahren nicht herumkommen wird. – derstandard.at/2000073939772/Blockchain-im-BlockStrom-Sharing-im-Viertel-ZweiDas Ganze läuft voll automatisiert, die Nutzer bekommen also gar nicht mit, dass ihr Strom verkauft wird. Der einzige Ort, an dem dieser Vorgang sichtbar wird, ist die Abrechnung am Jahresende. Denn der private Stromhandel verspricht einen Bonus.

Bisher sind nur fünf der geplanten Gebäude des Viertel Zwei fertiggestellt. 20.000 Beschäftigte arbeiten hier bereits in drei Bürogebäuden. Das Experiment wird zeigen, ob der Stromhandel per Blockchain für Privatpersonen wirkliche Vorteile mit sich bringt. Am Ende des Pilotprojektes werden nur die Neuerungen und Technologien übernommen, von denen die Einwohner wirklich profitieren konnten. Denn, so die verantwortliche Planerin Sabine Müller, im Viertel Zwei möchte man nicht nur Verantwortung für die Gebäude tragen, sondern ebenso für die dort wachsende Community.

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