Städtebau im (Klima)wandel

Während einerseits weitestgehend erfolgreich nichts beschlossen wird, um den Klimawandel aufzuhalten, entstehen anderenorts Ideen im Umgang mit seinen Konsequenzen. Ein Ansteigen des Meeresspiegels und die weitere Zunahme der Bevölkerung könnten die Suche nach Lebensräumen jenseits des Festlands erfordern. Lösungen bieten schwimmende Städte.

Autor*in Sarah-Indra Jungblut, 15.06.10

Visionäre der japanischen Shimizu Corporation z.B. haben am Reißbrett das Green Float entworfen, miteinander verbundene schwimmende Inseln, die auf dem Pazifik den Äquator entlang treiben können – wohltemperiert und mit einem Maximum an Sonne. Platz für bis zu 50 000 Bewohner sollen riesige Wohntürme bieten. Durch alternative Energiequellen und intensive Bepflanzung soll CO2 nicht nur reduziert, sondern auch absorbiert werden.

Südlich von Den Haag entsteht bereits das Projekt Das neue Wasser. Der niederländische Architekte Koen Olthuis hat eine Ortschaft aus hunderten schwimmender Häuser entworfen; den auf Stelzen stehenden Häusern verleihen im Falle eines steigenden Wasserspiegels die aus einer Betonwanne bestehenden Keller Antrieb. Strom- und Wasserleitungen können sich an Höhenunterschiede bis zu 5 m anpassen. Erreichbar sind die Behausungen über Brücken. Mit diesen Häusern sind auch überflutungsgefährdete Gebiete bewohnbar.

Auch die technische Universität Delft plant eine schwimmende Stadt. Die autarke Stadt ist aus Dom-artigen Elementen konstruiert, die miteinander verbunden sind. Über schwimmende Strassen ist sie mit Städten auf dem Festland verbunden. Ähnlich dem Projekt Green Float ist bei diesem Projekt eine umfassend CO2-arme und nachhaltige Infrastruktur von großer Bedeutung.

Dies sind nur ein paar Beispiele für Zukunftsvisionen, die sich technisch im Bereich des Möglichen befinden. Es ist zu hoffen, dass es nicht erst zu den befürchteten Katastrophen kommen muss, um die eine oder andere Vision verwirklicht zu sehen.

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