Spotlight Brasilien: Internet Gouvernance made in Brasil

NETmundial veranstaltet in Brasilien ein Treffen zur Entwicklung der Internet Governance. Beteiligt sind Akteure aus der ganzen Welt. In Ausschüssen entwickeln sie Ideen, wie das Internet genutzt werden kann, um in Zukunft global gesellschaftliche Entwicklungen positiv zu beeinflussen.

Autor*in RESET , 22.05.14

Im selben Jahr, in dem das World Wide Web sein 25. jähriges Bestehen feiert, veranstaltet Brasilien das Netmundial – ein globales Stakeholder-Meeting zur Zukunft der Internet Governance. Das Treffen war eine Partnerschaft zwischen dem brasilianischen Internet Lenkungsausschusses ( CGI.br ) und / 1Net, einem Forum, welches internationale Unternehmen verschiedener Akteure mit einander verbindet, die sich mit Internet Governance befassen. Dieses Treffen konzentrierte sich auf die Erarbeitung von Grundlagen der Verwaltung des Internets und den Vorschlag für einen Fahrplan für die künftige Entwicklung dieses Ökosystems. Ziel war es, Vorschläge auf der Grundlage dieser beiden Schwerpunkte zu entwickeln.

NETmundial stellt den Beginn eines Prozesses dar für den Aufbau einer Politik im globalen Kontext. Dabei folgt sie dem Modell der partizipativen Pluralität. Ihr Ziel ist es, Vertreter aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und der Technik Community miteinander zu verbinden und mit ihnen strategische Leitlinien für die Nutzung und globale Entwicklung des Internets zu entwickeln. Bei dem Treffen wurden Ausschüsse gegründet, in denen jeweils Vertreter der beteiligten Akteure und renommierte Experten vertreten waren, um dem Meeting Richtlinien zu geben und seine Organisation zu unterstützen.

Steakholder-Ausschuss soll ausgewogene, globale Beteiligung fördern

NETmundial dankt vor allem dem High-Level Stakeholder-Ausschuss, bestehend aus Vertretern aus 12 Ländern (Argentinien, Brasilien, Frankreich, Ghana, Deutschland, Indien, Indonesien, Südafrika , Südkorea, Tunesien, Türkei und den USA ), sowie 12 Mitgliedern der Multistakeholder der internationalen Gemeinschaft und den Vertretern der internationalen Telecommunication Union (ITU), der Abteilung für wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten ( DESA ) der Vereinten Nationen, und der Vertretung der Europäischen Kommission. Sie waren verantwortlich für die Überwachung der Gesamtstrategie der Veranstaltung und für die Beteiligung der internationalen Gemeinschaft, um die Themen herum, die diskutiert wurden.

Der Stakeholder-Ausschuss war verantwortlich für für die Agenda des Treffens, das Format, die Benennung der Teilnehmer und die Verwaltung. Er sollte den Inhalt der Beiträge und eine ausgewogene Beteiligung der globalen Gemeinschaft fördern. Dieser Ausschuss hat neun internationale Mitglieder, darunter Vertreter aus der Technik-, der  Zivil-und Akademiker Community, dem Privatsektor und der Abteilung für Wirtschaft und Soziales der Vereinten Nationen. Der Logistik- und Organisationsausschuss und der Rat der Regierungsberater vervollständigten die Organisation des Events.

Das NETmundial Treffen fand am 23. und 24. April 2014 in Sao Paulo, Brasilien, statt. Dort versammelten sich 1.480 Akteure mit aktiver Stimme (einschließlich Fernteilnahme) aus 97 Nationen. Es war das erste seiner Art und wird hoffentlich zur Entwicklung des Internet Governance Ökosystems beitragen.

Bevor sich beim ersten Anpfiff der Weltmeisterschaft alle Blicke auf Brasilien richten wollen wir mit unserer Serie „Spotlight Brasilien“ schon jetzt Menschen, Organisationen und Bewegungen vorstellen, die sich jenseits des Stadiums mit innovativen Ansätzen für Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit engagieren. Weitere Artikel findest du hier: Spotlight Brasilien

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