Spendenaktion: Seenotrettung per drohnengesteuerter Wärmebildkameras

Der Flüchtlingsstrom ist noch immer nicht versiegt und noch immer kommen tausende rettungssuchende Menschen übers Meer, in der Hoffnung auf ein Leben in Sicherheit. Und leider sterben auf den Überfahrten noch immer viel zu viele von ihnen. Der Berliner Verein CADUS startet Spendenkampagne, um die Seenotrettung u.a. mit drohnengesteuerten Wärmebildkameras zu unterstützen.

Autor*in Hanadi Siering, 07.12.15

Allein im Oktober 2015 erreichten 125.000 Menschen die griechische Insel Lesbos. Ein Fünftel hiervon waren Kinder. Bisher sind in diesem Jahr bereits 3.485 Menschen während ihrer Flucht im Meer ertrunken. Verschiedenste Initiativen, Organisationen und Vereine sind bereits unterwegs, um Menschen in Seenot zu unterstützen (z.B. Watch the Med’s Alarmphone oder MOAS)

Jetzt will der Berliner Verein CADUS mit Rettungsbooten und Drohnen Initiativen wie Sea-Watch und Calais Action an den europäischen Grenzen und vor den griechischen Inseln unterstützen. Der Verein möchte so dabei helfen, die Suche nach Menschen im Meer besser zu koordinieren und das Sterben aus dem Mittelmeer schnellst möglich zu beenden.

Ein technisches Einsatz-Team soll neben dem Einsatz von Booten, die Suche nach Menschen mit drohnengesteuerten Wärmebildkameras durchführen. Die bereits mit Booten vor Ort befindlichen Rettungsteams der Initiativen und CADUS können so direkt zu den Hilfesuchenden gelangen.

Es gibt immer mehr Initiativen und Projekte, die Drohnen in der Katastrophenhilfe, im Umweltschutz oder auch in der Flüchtlingshilfe einsetzen. So werden sie quasi zu fliegenden Helfern für eine nachhaltige Entwicklung.

Spendenaktion für Rettungsboote

Diese Mission benötigt allerdings noch die Finanzierung, um endlich mit Rettungsbooten und Drohnen loslegen zu können. Daher wurde eine Spendenaktion auf betterplace.org ins Leben gerufen. Sobald die Finanzierung steht, wird schnellstmöglich ein Rettungsteam mit einem Festrumpfschlauchboot (RIB) vor die Küste von Lesbos geschickt. Dort sollen sie flüchtende Menschen aufnehmen, erstversorgen und sicher an Land bringen. Noch bis Ende des Monats soll das erste Boot in See stechen.

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MOAS
MOAS: Maltesische Flüchtlingshilfe auf Hochsee-Niveau

Jedes Schiff ist nach internationalen Seefahrtsrecht verpflichtet, in Seenot geratenen Schiffen zu helfen. Daran halten sich Familie Catrambone und ihr Team und riefen daher MOAS ins Leben, um Geflüchteten auf dem offenen Meer zu helfen.

Drohnen – fliegende Helfer für eine nachhaltige Entwicklung

Drohne – dieses Wort ist gleich mit einer ganzen Reihe an Bildern und Assoziationen belegt, die in den meisten Fällen von dem massiven Einsatz von Drohnen in der militärischen Kriegsführung herrühren dürften. Dennoch sind diese „unbemannten Flugobjekte“ wie sie mittlerweile häufiger bezeichnet werden, heutzutage immer mehr im Einsatz für die „gute Sache“.

RESET-Spezial: Flüchtlingshilfe 2.0 – das Alarmphone hilft Flüchtlingen in Seenot

Laut Schätzungen des UN-Flüchtlingskommissariats (UNHCR) sind aktuell 51 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht. Sie sind Flüchtlinge, Asylsuchende oder Binnenvertriebene. Und durch die Krisenherde in der Welt werden es täglich mehr. Wir stellen die Frage: Wie kann Flüchtlingshilfe im digitalen Zeitalter aussehen? Das RESET-Spezial „Flüchtlingshilfe 2.0“ stellt in den nächsten Tagen Projekte vor, die digitale Tools für die Flüchtlingsarbeit nutzen. Heute: Watch The Med im Interview - das Alarmphone für Flüchtlinge in Seenot.