Solaranlage? Das geht auch DIY & Open Source!

Das erneuerbare Energieerzeugung nicht teuer sein muss hat sich bereits herumgesprochen. Freunde des Bastelns können nun auch ihre Solaranlage mit veröffentlichten Plänen selber bauen.

Autor*in Marius Hasenheit, 29.12.15

Die Solaranlage ist ein „Solar concentrator“ und keinesfalls mit einer Photovoltaikanlage zu verwechseln. Die Anlage produziert also keinen Strom, sondern warmes Wasser. Wobei „warmes Wasser“ eigentlich noch untertrieben ist. Immerhin wird der produzierte Wasserdampf bis zu 250 Grad Celsius warm.

Das Prinzip des Solarkollektors ist recht simpel: Eine Vielzahl von Spiegeln reflektieren die einfallende Sonnenstrahlung auf eine Röhre. Die auf die Röhre konzentrierte Sonnenenergie erhitzt das darin enthaltende Wasser. Der entstehende Wasserdampf kann dann direkt zum Heizen oder mittels eines Generators zur Stromerzeugung verwendet werden.

Entwickelt wurde diese Anlage durch den französischen Ableger der Open-Source-Ecology-Bewegung, welche in den USA gegründet wurde. Diese Gruppe machte es sich zum Auftrag, nützliche Maschinen und Technologien zu entwickeln und die Baupläne der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Zunächst lag der Fokus auf Geräten die nötig sind, um ein Dorf autark zu versorgen. Die Baupläne der amerikanischen Gruppe umfassen damit sowohl landwirtschaftliche Geräte, Maschinen zur Energieversorgung als auch eine Presse, die Ziegel herstellt. Auch der beschriebene Solargenerator ist mit einer Leistung von etwa fünf Kilowatt für den Bereich einer kleinteiligen Nutzung konzipiert.

Die französischen Open-Source-Ecology-Aktivisten konnten bereits eine Crowdfundingkampagne erfolgreich abschließen. Mit dem Geld wollen sie nun 2016 einen weiterentwickelten Prototypen fertigstellen.

Wer französisch spricht und sich für das Projekt und den bisherigen Stand der Konstruktionspläne interessiert, sollte sich unbedingt die dazugehörige Wiki-Seite anschauen.
 

MARKIERT MIT
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