Sieht so die Zukunft der Stadtlogistik aus?

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Von A nach B als Straßenbahnanhängsel: Eine Studentin der Kunsthochschule Weißensee hat ein urbanes Logistiksystem entwickelt, das öffentliche Verkehrsmittel für eine nachhaltige Güterverteilung nutzt - und dafür den Bundespreis Ecodesign erhalten.

Autor*in Sarah-Indra Jungblut, 18.11.14

Eine der größten Herausforderungen in den Städten des 21. Jahrhunderts sind die Mobilitätsstrukturen, im Speziellen die Verteilung verschiedenster Waren über die Stadt. Aktuell sind viel zu viele LKWs und Kleintransporter auf unseren Straßen unterwegs, die schlecht vernetzt und wenig optimiert die Städte verstopfen und für beachtliche CO2-Emissionen sorgen. Ayelet Fishman von der Kunsthochschule Weißensee hat dazu ein neues Konzept entwickelt, Link Urban Logistics.

Die Idee dahinter ist eigentlich ganz simpel: Kleine Transportboxen werden an Straßenbahnen und Busse angehängt, um so verschiedenste Waren über die Stadt zu verteilen. Technisch sieht das so aus: Eine Flotte elektrischer semi-autonomer Transporter werden in Gütersammelzentren am Stadtrand beladen, hängen sich je nach Bestimmungsort einer entsprechenden Bus- oder Straßenbahnlinie an und entkoppeln sich in lokalen Nachbarschafts-Lagerräume selbstständig. Gesteuert wird das Ganze mit Sensor Technologien, Cloud Systemen und GPS.

Link urban logistics from ayelet fishman on Vimeo.

Städte nicht das Problem, sondern die Lösung

Ayelet Fishman zu ihrem Konzept: „Wir sollten die Zukunft so gestalten, dass jeder Person die höchstmögliche Lebensqualität ermöglicht wird. Allerdings darf dies nicht auf Kosten der Umwelt geschehen. Als Designer haben wir die Möglichkeit und die Verpflichtung Ecodesign nicht nur in unseren Gedanken- und Gestaltungsprozess, sondern vor allem in das alltägliche Leben einzubringen. Dadurch können wir es anderen Menschen erleichtern, ein nachhaltiges Leben zu führen. Da sich unser Leben immer weiter auf Städte verlagert, ist es entscheidend diese Prinzipien auch auf die Urbanisierung anzuwenden. Als jemand, der in vielen verschiedenen Städten aufwuchs und später viele weitere Städte weltweit entdecken konnte, sehe ich wie wichtig Nachhaltigkeit für die Zukunft der Stadt und unserer Umwelt ist. Ich bin der Überzeugung, dass Städte nicht das Problem, sondern die Lösung sein können.

Die Cargoboxen sind eine schlaue Idee, die mit Hilfe einer digitalen Steuerung bereits bestehende Infrastrukturen sinnvoll nutzt und unnötige Fahrten einspart – für mehr Platz und eine bessere Luft in den Städten. Was es dazu natürlich braucht ist ein radikales Umdenken in der Politik und Logistikbranche. Wir sind dafür!

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