Seelöwen in Chile sterben für unseren Lachskonsum

Der Appetit auf Lachsbrötchen vergeht einem, wenn dafür unzählige Seelöwen sterben müssen. Eine Protestaktion, bei der man online unterzeichnen kann, soll dies in Chile verhindern.

Autor*in Frank Wichert, 30.01.12

Der Appetit auf Lachsbrötchen vergeht einem, wenn dafür unzählige Seelöwen sterben müssen. Eine Protestaktion, bei der man online unterzeichnen kann, soll dies in Chile verhindern.

Die chilenische Regierung will die Zahl der südamerikanischen Seelöwen (Otaria flavescens), die vor der Küste des Landes leben, verringern. Die Meeressäuger ernähren sich von Fisch, Muscheln und Krebsen. Deshalb gibt man ihnen die Schuld an der schweren Krise der chilenischen Fischindustrie. Die Seelöwen sollen mit Netzen gefangen oder abgeschossen werden. Ihr Fleisch will man zu Tiermehl und Hundefutter verarbeiten, die Geschlechtsteile der männlichen Seelöwen als aphrodisierendes Mittel nach Asien exportieren. Lebend gefangene Tiere sollen an Zoos, Unterhaltungsshows und Zirkusse verkauft werden. (Rettet den Regenwald e.V.)

Die Zahl der Seelöwen ist durch die Tötungen in den letzten Jahrhunderten bereits erheblich reduziert worden. Von einigen Millionen an Tieren den Küsten Südamerikas hat sich der Bestand auf ungefähr 250.000 verringert. Jetzt sollen sie noch gezielter abgeschlachtet werden.

Das eigentliche Problem sind jedoch nicht die Seelöwen, sondern die von der Fischindustrie angelegten Lachsfarmen. Wie verheerend die Situation des Ökosystems in Lachszuchtgebieten ist, haben Forscher der Max-Planck-Gesellschaft deutlich gemacht. Verwendete Antibiotika und Pestizide sowie der Müll der Betriebe zerstören das Leben in der Umgebung der Unterwasser-Farmen.

Durch die Teilnahme an der Online-Unterschriftenaktion von Rettet den Regenwald kann man die südamerikanischen Umweltschützer bei ihrem Einsatz für die Seelöwen unterstützen.

Rettet den Regenwald bittet ferner darum, keinen Zuchtlachs zu kaufen, und verweist als Hintergrundinfo noch auf den WDR-Film Lachsfieber, der über YouTube abrufbar ist.