Ein zweites Leben für Batterien von E-Autos? In Japan leuchten damit die ersten Straßenlaternen

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© Nissan

Statt auf dem Schrottplatz zu landen, werden die gebrauchten Batterien von Nissans E-Autos dazu genutzt, strukturschwache Gebiete mit Licht zu versorgen.

Autor*in Jasmina Schmidt, 14.01.19

Übersetzung Jasmina Schmidt:

Ein großer Kritikpunkt an elektrischer Mobilität ist nach wie vor die Batterie – das Herz der Fortbewegungsmittel ohne Verbrennungsmotor: die Batterie. Das liegt vor allem an ihrer Umweltbilanz. Für die Lithium-Ionen-Akkus der E-Autos werden seltende Materialien wie Lithium, Nickel, Mangan und Kobalt benötigt. Insbesondere der Abbau von Lithium wirft Bedenken auf. Um an den immer gefragteren Rohstoff zu kommen, wird eine Menge Wasser benötigt – und das meist in Gegenden, in denen Wasser rar ist. Das geht oft zu Lasten der Bevölkerung und auch verseuchtes Trinkwasser ist leider keine Seltenheit. Beim Abbau der anderen Metalle sieht es auch nicht viel besser aus. Angesichts steigender CO2Emissionen ist es aber auch keine Alternative, beim Verbrennungsmotor zu bleiben. Was also tun?

Ein wichtiger Aspekt ist, was mit den Batterien nach ihrer Nutzung im E-Auto passiert. Nach heutigem Stand wird davon ausgegangen, dass die Batterien nach etwa acht Jahren am Ende ihrer Nutzzeit im Auto stehen. Da sich ein Recycling der Lithium-Ionen-Batterien bisher wirtschaftlich nicht rechnet, landen sie meist auf dem Schrottplatz. Und das trotz der vielen wertvollen Rohstoffe, die sie noch enthalten. Das heißt aber nicht, dass sie danach nicht mehr genutzt werden könnten. Ein Joint Venture von Daimler, The Mobility House, GETEC und REMONDIS nutzt beispielsweise gebrauchte Batterien von E-Autos für einen stationären Batteriespeicher, der Schwankungen im Stromnetz ausgleichen kann. Auch der Autohersteller Nissan experimentiert seit einiger Zeit mit den Verwendungsmöglichkeiten von gebrauchten Batterien seiner E-Autos.© Nissan

Reborn light for a reborn city

Das Ergebnis der „Nissan-Experimente“ sind Straßenlaternen, die Gegenden ohne Stromversorgung beleuchten sollen. Die ersten Laternen wurden in Namie, einer Stadt nahe Fukushima, installiert. 2011 mussten hier wegen des Super-GAUs Tausende ihre Heimat verlassen. 2017 wurde dort die Evakuierung aufgehoben und die Menschen konnten wieder in ihre Häuser zurückkehren. Allerdings sind von den etwa 21.000 Einwohnern bisher nur knapp 500 zurück in Namie. Daher ist das Motto für dieses Projekt: „Reborn Light for a reborn city.“ Die Straßenlaternen verfügen über Solarzellen, deren erzeugte Energie dann in den alten Batterien gespeichert wird. Somit sollen Gegenden, die nicht an das Stromnetz angeschlossen sind, mit Energie versorgt werden. Das ist auf jeden Fall ein interessanter Ansatz zur Weiterverwendung von gebrauchten Batterien von E-Autos. Es bleibt zu hoffen, dass dies nicht nur als „Publicity Stunt“ der Automobilindustrie zu sehen ist, sondern dass tatsächlich nach zukunftsfähigen und nachhaltigen Gebrauchsmöglichkeiten ausgedienter Batterien gesucht wird.

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