Seabin: Ein Staubsauger für unsere Meere

Zwei australische Surfer haben einen Mülleimer entwickelt, der Müll aus dem Wasser saugt.

Autor*in Sarah-Indra Jungblut, 24.02.16

Plastikmüll im Meer ist ein großes Thema. Nicht nur Strände weltweit werden mit unseren bunten Zivilisationsüberbleibseln regelrecht überschwemmt, sondern auch in den Ozeanen treiben ganze Inseln aus Plastik. Das Problem daran ist nicht nur ein ästhetisches, sondern das Plastik schadet der Umwelt und ist eine Bedrohung für die Meeresbewohner.

Der Herausforderung, unsere Meere wieder vom Plastikmüll zu befreien, haben sich schon einige angenommen. Wir berichteten bereits über die Projekte Ocean Cleanup und Seekuh.

Andrew Turton und Pete Ceglinski, zwei australische Surfer, haben mit dem Seabin nun eine neue, innovative Lösung erdacht. Der Seabin besteht aus einem großen Eimer, der mit einer Wasserpumpe verbunden ist. Die Pumpe saugt das Wasser zusammen mit dem Müll und anderen Verschmutzungen in die Tonne, große Objekte bleiben in dem Eimer und das Wasser kann dort sogar gefiltert werden. Danach strömt das Wasser wieder ins Meer. Plastiktüten, Flaschen, sogar Öl soll er filtern können. Und das 24/7. Fische und andere Meeresbewohner seien nicht gefährdet, da nur Objekte an der Oberfläche eingesaugt werden. Vier Jahre lang testeten Turton, ein Bootbauer, und Ceglinski, ein Industriedesigner, ihre Prototypen, Ende 2016 sollen die maritimen Müllschlucker dann erhältlich sein.

Um das Projekt anzuschieben, sammeln sie derzeit Geld auf der Crowdfunding-Plattform Indiegogo. Hier ist das Video zur Kampagne:

Etwa 50 Stück wollen Turton und Ceglinski verkaufen. Eingesetzt werden soll der Seabin vor allem in kleineren Häfen, Anlegestellen oder Yacht Clubs, bevor der Müll seine Reise ins offene Meer startet. Außerdem ist das Gerät bisher nicht robust genug für größere Wellen oder Stürme.

Damit ist der Einsatzbereich für die Seabins doch sehr eingeschränkt und mit 3.825 US-Dollar pro Stück sind sie nicht gerade günstig. Angesichts der Unmengen Plastik, die sich in unseren Meeren befinden, sind die Seabins nur der sprichwörtliche  Tropfen auf den heißen Stein. Aber vielleicht ist das ja nur der Anfang einer Technologie, die sich auch größer denken lässt…
 

MARKIERT MIT
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The Ocean Cleanup
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