Right Livelihood Award: Die Preisträger 2010

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Am 6. Dezember wurde zum 31. Mal der Alternative Nobelpreis – offiziell „Right Livelihood Award“ genannt – verliehen. Er ehrt Menschen und Initiativen, die Lösungen für die dringendsten Probleme unserer Zeit finden und erfolgreich umsetzen. Aktivisten aus Nepal, Nigeria, Brasilien und Israel sind die Träger des diesjährigen Alternativen Nobelpreises. Sie wurden für ihren Einsatz für Menschenrechte und den Umweltschutz geehrt. 

Autor*in Sarah-Indra Jungblut, 07.12.10

Der Preis zeichnet Menschen aus, die eigentlich die Stars unserer Zeit sein sollten – doch statt Anerkennung haben diese Aktivisten in ihrer Arbeit oft Schwierigkeiten, überhaupt Aufmerksamkeit für ihre Belange zu bekommen, sie werden bekämpft, belächelt oder ignoriert. Der Right Livelihood Award möchte seine Preisträger unterstützen und sie weltweit bekannt machen und so neuen Lösungen für die vielfältigen Probleme Gehör verschaffen.

Ausgezeichnet wurden von der Stiftung für den „Right Livelihood Award“ im schwedischen Parlament der gebürtige Österreicher und seit Jahren in Brasilien tätige Bischof Erwin Kräutler, der nigerianische Umweltaktivist Nnimmo Bassey, Vorsitzender von Friends of the Earth International, der Nepalese Shrikrishna Upadhyay für seinen Kampf gegen die Armut in seinem Land und die Organisation Ärzte für Menschenrechte Israel (Physicians for Human Rights Israel; PHRIA). Sie teilen sich ein Preisgeld von 200 000 Euro.

Der römisch-katholische Bischof Kräutler wurde für seinen Einsatz für die Rechte der brasilianischen Ureinwohner und den Schutz des Amazonas-Regenwaldes ausgezeichnet. Dank Kräutler sind die Rechte der Ureinwohner seit 1980 auch in der brasilianischen Verfassung verankert, so die Jury bei der Bekanntgabe der Preisträger.

Nnimmo Basseys, unter anderem auch Leiter der Umweltorganisation Environmental Rights Action in Nigeria, wurde dafür ausgezeichnet, sich als Aktivist den Praktiken der multinationalen Konzerne in seinem Land und der von ihnen verursachten Umweltzerstörung entgegen zu stellen. Ausserdem zeigt er die negativen Auswirkungen der Ölförderung für Mensch und Natur auf und hat mit seinem Engagement die Umweltschutzbewegung nicht nur in seinem Land weiter vorangetrieben.

Der Entwicklungshelfer Shrikrishna Upadhyay aus Nepal wurde dafür ausgezeichnet, durch die Unterstützung und Aktivierung der Gemeinden die vielfältigen Ursachen von Armut anzugehen – und dies selbst angesichts der Bedrohung durch politische Gewalt und Instabilität. Upadhyay gründete die Organisation Support Activities for Poor Producers of Nepal, mit deren Hilfe Hunderte von Wassersystemen, Straßen und Schulen gebaut werden konnten.

Die Organisation PHRIA erhielt den Alternativen Nobelpreis für ihren „unbeugsamen Geist“ bei ihrem Engagement für das Recht auf Gesundheit aller Menschen in Israel und Palästina. PHRIA wurde 1988 gegründet, die Aktivitäten sind eine Mischung aus direkter Gesundheitsversorgung der Menschen vor Ort mittels mobiler Krankenhäuser und politischen Kampagnen gegen die bürokratischen Restriktionen, die diesen Menschen eine medizinische Versorgung verwehren.

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