Rezension Froh!-Magazin: Erntedankfest auf Papier

Heute noch ein Print-Magazin neu herauszubringen, dafür muss man Mut haben. Weiß ja jeder, dass Print tot ist, Verlage großflächig Titel einstellen und wir demnächst alles nur noch auf der Screen lesen. Stimmt aber nicht. Ein Magazin aus Köln zeigt, wie man mit liebevoll aufbereiteten Themen die Leser vom Bildschirm weglockt.

Autor*in Helge Peters, 01.09.10

Das Froh! Magazin für die schönen Tage des Lebens ist ein Nonprofit-Projekt aus Köln, das aber ganz und gar nichts von der visuellen und inhaltlichen Stoffeligkeit vieler Publikationen aus dem Nonprofit-Bereich hat. Die Gestaltung ist slick, die Bildsprache einfallsreich und die Texte, die recht frei um das Thema der jeweiligen Ausgabe kreisen, lesen sich unterhaltsam und überraschen mit frischen Perspektiven.

In der aktuellen Ausgabe dreht sich – passend zum Herbstbgeinn – alles um das Thema Ernte. Dazu bringt die Redaktion unter anderem zwei Fotostrecken über osteuropäische Saisonarbeiter und die allgegenwärtigen Melonen im Libanon, eine philosophische Reflexion über das moderne Ertragsdenken und einen Text über die Stadtbewohner in Nordkorea, die gezwungenermaßen zu urbanen Kleinbauern werden (hierzulande ist das grüner Lifestyle).

Spannend sind auch die abgedruckten Zukunftsszenarien, die gemeinsam mit einer Agentur für Trendforschung entwickelt wurden. Vom Peak Oil gehe es in Riesenschritten zum Peak Just About Everything, der Eindruck allseits verfügbarer Ressourcen schwinde immer mehr, was zu Veränderungen in Lebensstil, Ökonomie und Umwelt führen muss. Die globale Ernte der Zukunft wird anders ausfallen, worauf wir uns heute schon einstellen sollten.

Bestellen kann man Froh! online. Fünfzig Cent pro Ausgabe gehen an ein Entwicklungsprojekt der Welthungerhilfe.

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