Lokal bestellt – per E-Bike geliefert

Kiezkaufhaus, Foto von Facebook

Lokal einkaufen? Nicht nur auf dem Land unbequem, sondern auch in Städen. In Wiesbaden kontert nun ein Konzept dem Onlinehandel: Ein  Lieferservice auf dem E-Bike mit sozialer Mission.

Autor*in Marius Hasenheit, 16.02.16

Der Trend, immer mehr unserer Einkäufe online zu erledigen, hat leider eine Kehrseite: stetig wachsende Müllberge. Und damit wird auch einiges hin und hergeschickt, was oft auch zu vermeiden wäre, denn jede zehnte Bestellung, also etwa 800 000 Pakete, wird täglich bundesweit zurückgeschickt. Das entspricht CO2-Emissionen von ca. 400 Tonnen. Hinzu kommt der Müll der Verpackungen und Polsterungen. Gleichzeitig leiden der kleinere Läden und die Kassen der Städte am Wegfall des traditionellen Einzelhandels. 18 Millionen Euro entgingen der Stadt Wiesbaden allein im Jahr 2013 durch den Verlust der zehnprozentigen Gewerbesteuer auf die 180 Millionen Euro, welche die Wiesbadener beim Versandhandel ausgaben.

Eine Alternative bietet das Wiesbadener Kiezkaufhaus an. Sie kombinieren das Sortiment von lokalen Einzelhändlern mit dem Service des Versandhandels: Die Produkte werden noch am gleichen Tag geliefert. Das Jungunternehmen spart dabei einen Großteil der Transportemissionen gegenüber dem Versandhandel ein und unterstützt gleichzeitig die lokale Wirtschaft. Zu der ökologischen Nachhaltigkeit kommt eine soziale Komponente hinzu: Für das Kiezkaufhaus fahren nicht nur junge Radler, sondern auch Rentner mit E-Lastenrädern die Produkte aus.

Erhältlich sind bei dem Unternehmen, Brötchen, Marmeladen, Obst und Gemüse genauso wie Designartikel, Spielzeug, Bücher und Theaterkarten. Wiesbadener, die gerade nicht zu Fuß ihren Lieblingsbäcker oder das Theater erreichen können oder die dringend ein kleines Geschenk brauchen, für sie ist das Kiezkaufhaus eine angenehme Alternative zum Versandhandel. Schließlich ist der Einkauf nicht nur bequem, sondern vermeidet auch Abgase, Lärm und Staus in der Stadt. Bleibt zu hoffen, dass das Beispiel Schule macht, schließlich ließen sich bis zu 51 Prozent des Lieferverkehrs auf Lastenräder verlagern (pdf). Gleichzeitig überzeugt der Service des Unternehmens, weshalb es für den Deutschen Fahrradpreis nominiert wurde.

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Jeder hat sein Paket zu schleppen - ist es zu schwer wird ein Lieferservice engagiert. Der Vorteil: Die Last kommt sicher von A nach B. Der Nachteil: der Lieferwagen verstopft die Innenstadt, verpestet die Stadtluft mit Feinstaub und CO2, kostet relativ viel und macht Krach. Die Lösung: Schwere Pakete mit Elektro-Lastenräder ausliefern lassen. 

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