Prinzessinnen mit Spaten: Urban Farming in Berlin

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Bild: Prinzessinnengärten

Warum in die Ferne schweifen: Vor kurzem schrieb ich über urbane Landwirtschaft in den USA, heute schauen wir nach Berlin. Denn hier bewegt sich was.

Autor*in Helge Peters, 21.07.10

Während in den USA leerstehende Einkaufszentren als Gewächshäuser umgenutzt werden, gibt es in Berlin noch einige ungenutzte Freiflächen.

Die taz hat einen interessanten Artikel über den Plan, mitten im Görlitzer Park in Kreuzberg eine Obstplantage anzulegen. Dahinter steht die Initiative Transition Towns, die weltweit Kommunen vernetzt, um gemeinsam Ideen für die Zeit nach dem Öl zu entwickeln.

Zwar wird diese Initiative vom grün geführten Bezirksamt unterstützt, finanzieren muss sie den Obstgarten aber selbst, schreibt die taz:

Um wie geplant 20 bis 30 Bäume pflanzen zu können, müssen sie über Stiftungen und Sponsoren 10.000 bis 15.000 Euro auftreiben. Die Pflege wollen die Anwohner selbst übernehmen.

Ganz in der Nähe, am Kreuzberger Moritzplatz, gibt es seit letzten Jahr eine selbstorganisierte urbane Farm: die Prinzessinnengärten.

Dort wurde auf 6000 Quadratmetern mit mobilen Beeten eine Brache in einen Garten verwandelt, in dem biologisch angebaut wird – nicht nur gängiges Gemüse, sondern auch seltene Arten, um etwas für den Erhalt der Biodiversität zu tun. Und jeder kann dabei mitmachen.

Wer erstmal in den Prinzessinnengarten reinschnuppern will, ohne gleich zu Hacke und Spaten zu greifen, kann am Donnerstagabend zu einem Filmabend kommen. Dort zeigen die Leute hinter dem Architekturblog Urbanophil ab 21 Uhr mehrere Kurzfilme zum Thema „grün statt grau“.

Im benachbarten Friedrichshain hieß es für den Nachbarschaftsgarten Rosa Rose erstmal grau statt grün: Vor sechs Jahren gegründet, wurde die Anwohnerinitiative im letzten Jahr vom Grundstück vertrieben, weil dort gebaut werden sollte. Nach einigen Kämpfen hat sie nun aber vom Bezirk eine Ersatzfläche in der Nähe bekommen.

Einen guten Überblick über alle Community-Gärten in Berlin bekommt man auf einer Google Map von urbanacker.net.

Und wann pflanzt du deinen Gemeinschaftsgarten?

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