Es ist mittlerweile bekannt, dass Algen den Ausgangsstoff für wertvolle Substanzen darstellen, die in der Medizin, Pharmazie, in der Kosmetikindustrie, in Nahrungsmitteln, für Tiernahrung bis hin zu Energiegewinnung und chemischen Anwendungen eingesetzt werden. Dennoch war es für die Firma econduna anfangs nicht einfach, eine Finanzierung ihrer Anlage sicher zu stellen. Am Ende gelang es ihr doch. Heute hat das moderne Unternehmen den Durchbruch in der industriellen Produktion von Mikroalgen geschafft.
„Nichts in der Natur geschieht ohne Grund“
Das Konzept ist originell und nachhaltig. Es ist dem Wald nachempfunden, wo die Blätter der Bäume die Oberfläche zur Sonne multiplizieren und sich durch Veränderung ihres Ausrichtungswinkels zur Sonne vor Überhitzung schützen – denn, davon ist der Vorstandschef Martin Mohr überzeugt: „Nichts in der Natur geschieht ohne Grund“.
Über Photovoltaik betriebene Reaktorelemente folgen ständig dem Verlauf der Sonne. Diese halten die Algen permanent in einer ideal beleuchteten Zone. In der 250 m2 großen Anlage werden sie als Ausgangsstoff für hochwertige Öle, u.a. zur Erzeugung von Omega-3-Fettsäuren und für Biotreibstoff gezüchtet. Dabei werden keine Agrarflächen beansprucht. Wasser wird aufbereitet und wieder verwendet, Reste von gelösten Nährstoffen werden zurückgeführt. Die Restbiomasse wird als Futtermittel für Rinder, Ziegen, Fische, etc. verwendet, wodurch der überbordende Meeres‐Fischfang zur Gewinnung von Omega 3 Fettsäuren entlastet wird.
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Soviel Innovation hat das ENERGY GLOBE Forum im Februar 2014 mit seinem Preis für Nachhaltigkeit in der Kategorie Feuer ausgezeichnet. Der internationale ENERGY GLOBE Award zeichnet jährlich die besten Projekte in den fünf Kategorien: Erde, Feuer, Wasser, Luft und Jugend aus. Der 1. Preis in jeder Kategorie ist mit 10.000 Euro dotiert.
Rohstoff mit viel Potential
Mittlerweile ist die Technologie von edudona auch international bekannt, vor allem in wasserarmen Ländern wie Saudi Arabien, Indien, China, Japan und bei Aquakulturunternehmen in Nordeuropa, die damit Fischfutter produzieren und gleichzeitig Abwasser von Nitraten reinigen wollen. Auch als Biotreibstoff haben Algen großes Potential, sind jedoch bisher zu teuer in ihrer Herstellung.
An dieser Stelle könnte jedoch die Politik schon bald Abhilfe schaffen. Denn das Europäische Parlament will dafür sorgen, dass bis 2020 mineralischem Diesel sechs Prozent Biodiesel beigemischt wird, eine Quote, die in Deutschland schon nahezu erreicht ist. Gut ein Drittel davon sollen aus Rohstoffen hergestellt werden, die weder als Nahrungs- noch als Futtermittel genutzt werden können. Da haben Algen gute Chancen.