Der Fernsehmoderator und Buchautor Yogeshwar will mit einer Plattform Helfer und Geflüchtete unkompliziert zusammenbringen. Dazu sollen nicht nur die Geflüchteten mit ihren „Paten“ vernetzt werden, auch ein Übersetzungstool, Informationen zum Asylrecht, aktuelle Termine und praktische Tipps sollen in der Plattform enthalten sein. Zugang zur der Plattform haben Interessierte auch über die dazugehörige App.
Bisher sind in vielen Gruppen, insbesondere in den sozialen Medien, die Einträge chronologisch sortiert. Das führt bei nicht wenigen Engagierten mittelfristig zu Chaos. Bei der Plattform von Ranga Yogeshwar hingegen legen sich die Nutzer ein Profil an. In diesem können sie angeben, in welcher Art und Weise und in welchem Umfang sie Geflüchteten helfen wollen. Ein direkter Konktakt soll so besser möglich sein.
Langfristig ist es aber auch wichtig, dass die Helfenden ihre Rolle reflektieren und keine Muster von Abhängkeiten aufbauen oder verstärken. Es sollte kein „Wir, die Hilfsbereiten“ und „Sie, die Hilsbedürftigen“ geben. Plattformen wie Start-with-a-friend betonen daher ganz bewusst den Austausch auf einer Ebene. Von neuen Freundschaften profitieren schließlich beide Seiten.
Ein Prototyp der Plattform von Yogeshwar wird moment in Hennef getestet. Schlussendlich soll die Plattform überregional erreichbar sein, aber lokale Gruppen vorweisen. Das ist essentiell – die regionalen Fragen, Ideen und Herausforderungen entscheiden sich schließlich von Stadt zu Stadt.
Doch die Plattform will sich nicht nur auf regionale Angeboten beschränken. Auch langfristige Hilfe soll den Geflüchteten bereitgestellt werden. Geflüchtete aus dem wissenschaftlichen Bereich sollen beispielsweise mit einem individuell zugeschnittenen Verteiler adressiert werden. Dafür gibt es bereits einen Austausch mit der Leipziger Plattform Chance For Science. Auch eine allgemeine Informationen, ein Jobbörse, ähnlich der von Workeer und Spachkurse sid geplant.
Schlussendlich bleiben aber auch offene Fragen: Wenn Geflüchtete mit einem detailierten Profil zielgerichteter einem potenziellen Job zugeordnet werden, könnte es Datenschutz-Bedenken geben. Bereits Profilfotos von Geflüchteten könnten zu Repressionen ihrer Familien in der Heimat führen. Auch bei manche Helfenden könnten Ängste vor rechtsradikaler Gewalt aufkommen. Jedoch überwiegen die Potenziale der Seite. Nun bleibt es abzuwarten, wann diese umfangreiche Plattform vollends nutzbar ist.