Eine effizientere Steuerung von Energieflüssen kann den Energiebedarf senken, optimierte Prozesse können eine echte Kreislaufwirtschaft vorantreiben und dabei helfen, Ressourcen zu sparen – Anwendungen auf Basis digitaler Daten können viele verschiedene ökologische und ökonomische Vorteile für Unternehmen mit sich bringen. Die Digitalisierung spielt eine große Rolle für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und Ländern, eröffnet neue Marktzugänge und ermöglicht eine dezentralisierte Produktion von Gütern, etwa durch die cloudbasierte additive Fertigung.
Gleichzeitig schafft die Verschränkung von Nachhaltigkeit und Digitalisierung auch Raum für neue Geschäfts-und Tätigkeitsfelder. So können transparentere Lieferketten dazu führen, dass eine zirkuläre Wirtschaftsweise konsequenter umgesetzt werden kann, beispielsweise durch Reparatur und Instandhaltung und diverse Schnittstellenlösungen entlang der gesamten Wertschöpfung. Diese Chance für ein nachhaltigeres Wirtschaften kann zudem die Resilienz von Unternehmen erhöhen, was gerade in Pandemiezeiten, in denen globale Lieferketten an ihre Grenzen stoßen, ein wichtiger Punkt ist.
Diese Zugänge können jedoch nur genutzt werden, wenn die entscheidende Infrastruktur vorhanden ist. Zudem ist die Digitalisierung selbst für einen enormen Ressourcen- und Energiebedarf verantwortlich.
Der vor wenigen Tagen veröffentlichte nachhaltig.digital Monitor 2020 zeigt, wo sich der Mittelstand im Kontext Nachhaltigkeit und Digitalisierung verortet, wo Herausforderungen bestehen und neue Wege beschritten werden. „Der Monitor betrachtet die Schnittmenge zwischen Digitalisierung und Nachhaltigkeit: in welchem Maße werden digitale Technologien in Betrieben genutzt, welche Chancen und Risiken im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Digitalisierung identifiziert und wo existieren Bedürfnisse bzw. Hemmnisse im Transformationsprozess“, sagt Jan Rüter, einer der Autoren der Studie. „Der Monitor soll insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen dabei helfen, Startpunkte für Handlungsräume zu erkennen und konkrete Maßnahmen zu ergreifen.“
In einer repräsentativen Umfrage wurden dazu Entscheider*innen in kleinen und mittleren Unternehmen befragt. Dabei zeigt der Monitor, dass Unternehmen vor allem Potenziale in der Automatisierung von Arbeitsprozessen (75 Prozent) und in der Ausweitung von Homeoffice (69 Prozent) sehen. Die Risiken der Digitalisierung aus Nachhaltigkeitsperspektive haben viele Unternehmen dagegen kaum im Blick; lediglich 7 Prozent der befragten Unternehmen sehen Gefahren darin. Hier ist es nötig, Wissen aufzubauen und durch Praxisbeispiele Lösungen zu präsentieren.
„Um ökologische und soziale Folgen abzumindern, sollten Unternehmen ihre Digitalisierungsaktivitäten konsequent an Nachhaltigkeitskriterien ausrichten, um sich zukunftsfähig aufzustellen“, so Rüter. Wie das geht, auch darauf gibt der Monitor Antworten.
Die digitale Publikation findest du hier: https://nachhaltig.digital/monitor