Nachdenken vorm Essen hilft Sparen

"Think, Eat, Save" (deutsch "Denken, Essen, Sparen") heißt eine Kampagne, die das UN-Umweltprogramm UNEP und die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO ins Leben gerufen haben. Mit ihr soll auf darauf aufmerksam gemacht werden, dass etwa ein Drittel der weltweit produzierten Lebensmittel weggeworfen werden - vor allem in den reichen Ländern.

Autor*in Jean-Marie Dhur, 12.06.13

Die Kampagne soll die Menschen bei uns für die Problematik von weggeworfenem Essen sensibilisieren. Denn während auf der einen Seite viele Lebensmittel weggeworfen werden, gibt es auf der anderen Seite eine extrem hohe Zahl an Hungernden Menschen auf der Welt – in den ärmeren Gegenden.

„Das ist natürlich vor dem Hintergrund der Nahrungsmittelkrise erst einmal ein Phänomen, das man nur schwer erklären kann und zum Zweiten natürlich auch ein enormes Potenzial, effizienter mit der Nahrungsmittelkette umzugehen“ sagt UNEP-Leiter Achim Steiner. Mareike Enderle vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sagt zur Lebensmittelrettung: „Das Schöne […] ist ja, dass hier alle an einem Strang ziehen – sowohl die Wirtschaft als auch die Verbraucher. Das macht letztlich auch den Erfolg dieser Initiative aus“.

Sie spricht von etwas Ähnlichem wie der „Eat, Think, Save“ Kampagne: Die Bundesregierung hat die Aktion „Zu gut für die Tonne“ gestartet und richtet sich an Wirtschaft, Einzelhandel und Verbraucher. Das Programm wird über Schulen, Gemeinden, Einzelhandel, Stadtverwaltungen, gastronomische Betriebe und Verbraucher weiter kommuniziert.

Das Tolle an diesen beiden Kampagnen ist, dass jede/r Einzelne  ihren/seinen Beitrag leisten kann. Und es wird sich auch in jedem Geldbeutel bemerkbar machen. Eine von der Bundesregierung in Auftrag gegebene Studie der Universität Stuttgart zeigt, dass durchschnittlich jeder Verbraucher pro Jahr 82 Kilo an Lebensmitteln in Deutschland wegwirft, die meisten davon noch in genießbarem Zustand. In Geld umgerechnet wären das etwa 235 €.

Doch nicht nur auf das eigene Portemonnaie wird das gewissenhaftere Umgehen mit Lebensmitteln sich entspannt auswirken, sondern auch auf die Lage der Menschen in den exportierenden, ärmeren Ländern. Wenn nicht mehr ein Verlust von 30 % in den Preis einkalkuliert werden muss, dann können die Nahrungsmittel zu einem höheren Preis verkauft werden, was den Menschen in den Ländern, aus denen wir importieren wiederum hilft. Eine veritable Win-Win-Situation. Hoffen wir, dass möglichst viele Menschen hier den doppelten Vorteil der Kampagnen erkennen und mitmachen.

Via Deutsche Welle Online

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