Die Veranstaltung richtet sich an Vertreter der Politik, Medien, Zivilgesellschaft und die breite Öffentlichkeit und wird Experten zum Thema als HauptrednerInnen sowie eine spannende Podiumsdiskussion präsentieren. Die Konferenz befasst sich mit der Notwendigkeit einer Reform der industrialisierten Landwirtschaft, wie der Weltagrarbericht dies unlängst analysiert hat und an den es nun anzuknüpfen gilt.
Mutiges Engagement für eine Welt ohne Hunger, Rotes Rathaus Berlin, 10.11.11, 19 Uhr,
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Anhaltende Probleme
Seitdem im April 2008 das letzte Intergovernmentale Panel in Johannesburg, Republik Südafrika, die Berichte und Zusammenfassungen der International Assessment of Agricultural Knowledge, Science and Technology for Development (IAASTD) angenommen hat, sind ihre zentralen Fragen und Probleme sogar noch dringlicher geworden. Wie können:
Reduzierung von Hunger und Armut, Verbesserung der Lebensgrundlagen im ländlichen Raum und der menschlichen Gesundheit
gerechte, soziale, ökologische und ökonomisch nachhaltige Entwicklung erreicht werden?
Während viele internationale politische Gipfeltreffen und Konferenzen zu Hunger und internationaler Hilfe stattgefunden haben und zuversichtliche Kommuniqués veröffentlicht wurden, findet in der realen Politik in den meisten Ländern „business as usual“ statt. Genau das gleiche Muster haben wir nach dem I. Assessment Report (AR) des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) im Jahr 1990 gesehen. Aber als der IV. AR des IPCC im Jahr 2007 veröffentlicht wurde, wurden dessen Ergebnisse und Schlussfolgerungen von nationaler und internationaler Politik endlich wahrgenommen. Die Politik erkannte weiterhin, dass es von größter Bedeutung ist, komplexe Abwägungen für Entscheidungsträger nicht einmal, sondern immer wieder zu liefern.
Die Millennium Development Goals (MDG), insbesondere MDG 1 werden möglicherweise nicht bis 2015 erreicht, andere MDGs zeigen ebenfalls eine sehr gemischte Bilanz. Im Jahr 2011, wie auch im Jahr 2010, leiden fast eine Milliarde Menschen an Hunger.
Neue Aufgaben
Außerdem wird immer offensichtlicher, dass einige treibende Kräfte und Themen zu wirtschaftlichen, sozialen und institutionellen Ergebnisse führen, die den MDG und den Empfehlungenn des IAASTD entgegenwirken. Dazu gehören beispielsweise:
Die politische Subventionierung von Kraftstoffen aus Biomasse für den Transport in der EU und anderen Ländern, die zu Konflikten und Konkurrenzen um Land führt, auch in Ländern in denen Ernährungsunsicherheit herrscht;
Das schnelle Wachstum von aus- und inländischen Investitionen in Grundstücke für Industrie- und Lebensmittel-Export, was wiederum Konflikte um Land, vor allem in Ländern des Südens und für ohnehin benachteiligte Menschen, verstärkt;
Der Ausbau der globalen, vertikal integrierten Agrar- und Ernährungswirtschaftskonzerne in vielen jungen Industrienationen und Schwellenländern, der nicht nur den Aufbau einer überwältigenden Macht gegenüber den Herstellern herbeiführt, sondern auch eine Verbraucherkultur gestaltet, die in hohem Maße auf Fett, Zucker und verarbeitete Lebensmittel basiert;
Die Nutzung und Förderung industrialisierter Formen der Geflügel-, Schweine-und Viehzucht auf globaler Ebene, die zur Maximierung ökologischer und gesundheitlicher Auswirkungen führt.
Auf der anderen Seite gibt es viele Anzeichen einer Landwirtschaft, die die Gesundheit von Böden, Ökosystemen und Menschen auf der ganzen Welt erhält und Hoffnung und Beweise dafür liefert, dass die Landwirtschaft essentiell ist für eine sozial gerechte und ökologisch nachhaltige Entwicklung und zur Beseitigung der Armut.