Mehr Pestizide und Arzneimittel im Gewässer als angenommen

Oberflächengewässer und Grundwasser sollen bis 2015 gemäß EU-Wasserrahmenrichtlinie eine gute ökologische und chemische Qualität besitzen. Ein erstrebenswertes, aber schwer zu erreichendes Ziel, wenn man die aktuellen Verunreinigungen betrachtet.

Autor*in Frank Wichert, 17.10.11

Oberflächengewässer und Grundwasser sollen bis 2015 gemäß EU-Wasserrahmenrichtlinie eine gute ökologische und chemische Qualität besitzen. Ein erstrebenswertes, aber schwer zu erreichendes Ziel, wenn man die aktuellen Verunreinigungen betrachtet.

Laut einer in der Fachzeitschrift „Science of the Total Environment“ veröffentlichten Studie stellen Pestizide im Trinkwasser ein größeres Problem dar als lange angenommen. Auf insgesamt 500 organische Substanzen im Umfeld europäischer Flüsse wurde geprüft. „Dabei zeigte sich, dass 38 Prozent dieser Chemikalien in Konzentrationen vorkommen, bei denen Wirkungen auf Organismen nicht auszuschließen sind. … Die meisten der Substanzen, die in der in der Studie als Risiko für die Umwelt eingestuft wurden, waren Pestizide, deren Mehrzahl sich nicht auf der europäischen Liste prioritärer Stoffe findet, welche regelmäßig überwacht werden müssen. Deshalb sei eine Überarbeitung der Chemikalienliste, die die EU-Wasserrahmenrichtlinie den nationalen Behörden zur Beobachtung vorschreibt, dringend notwendig.“

Neben Weichmachern sind die Arzneimittel-Wirkstoffe Diclofenac und Ibuprofen in den Proben vorhanden.

Wer Bio-Lebensmittel kauft, hilft mit, das Ausmaß eingesetzter Pestizide zu reduzieren.