Make Brennesselsuppe, not Gojibeerenmüsli!

Seit einiger Zeit machen sogenannte "Superfoods" Furore. Die Beeren, Gräser und Pulverchen sollen allerlei Wunderwirkung entfalten. Allerdings kommen diese Öko-Nahrungsergänzungsmittel oft von weit her und sind recht teuer. Abhilfe schaffen da lokale Alternativen.

Autor*in Marius Hasenheit, 10.05.16

Manche Superfoods sind eigentlich gar nicht so neu. Das grüne Matchapulver, welches vor allem zum Backen oder für Smoothies verwendet wird, ist eigentlich nichts anderes als gemahlener Grüntee. Ganz wie der Tee bei richtiger Ziehzeit, soll das Pulver beruhigen und nebenbei allerlei positive Auswirkungen auf die Verdauung haben. Selbiges kann allerdings auch der gute alte Kamillentee. Auch mancher Früchtetee, beispielsweise aus Hagebutten und Löwenzahn, wirkt blutdrucksenkend.

Wie Matchapulver werden auch Chiasamen immer belieber – nicht nur als Smoothiezusatz, sondern auch beim backen. Der Eiweißgehalt wird gerade von vielen Veganern geschätzt. Leinsamen tun es allerdings auch! Die Samen enthalten ebenfalls Calcium und Eiweiß. Leinsamenöl enthält außerdem wie Fisch viele Omega-3-Fettsäuren.

Die knallroten Gojibeeren allerdings sind nicht nur leicht zu ersetzen, sondern werden auch kritisch beobachtet. Pestizidrückstände sorgten für eine steigende Skepsis gegenüber der Beeren. Gekauft werden sie dennoch – schließlich soll dieser Superfood allerlei Vitamine und Mineralien enthalten. Das selbe trifft jedoch auch auf heimische Beeren, wie die Brombeere oder Johannisbeere zu.

Zu den Superfoods gehört auch die Acai-Beere, die unter anderem als Schlankheitsmittel vermarktet wird. Nachgewiesen werden konnten diese Wirkung jedoch nicht. Auch soll die Beere mit ihrem Anthocyan-Gehalt einen hohen Anteil von Antioxidantien enthalten. Anthocyane haben nicht nur eine antioxidative Wirkung, sondern färben die Frucht auch knallrot. Sie haben es vielleicht schon vermutet: Ja, Heidelbeeren, Schwarze Johannesbeeren und Sauerkirschen enthalten diese Stoffe auch.

Bleibt das Weizengras, welches für die grünen Smoothies verwendet wird. Hier tut es auch Spinat. Hartgesottene Chlorophyll-Fans mischen sich sogar etwas Karottengrün in den Mix.

Wer immer noch nicht genug hat, kann in alten Rezptbüchern nach Ideen suchen: Brennesselsuppe, Wildkräutersalat oder Ahorn-Honig-Getränke – Omas Rezepte verbergen einige heimische Superfoods in den Zutatenlisten. Profis trauen sich vielleicht irgendwann an einen Hustensirup aus Tannenwipfeln.

Na dann: Guten Appetit!

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