Kulturprojekt: 100 Jahre Welt (im) Krieg

Das Lörracher Kulturprojekt 2014.

Die Stadt Lörrach veranstaltet von Juni bis Dezember ein Kulturprojekt, welches die Aspekte von Krieg und Frieden reflektiert. —25 Wochen Kunst und Kultur im Zeichen des Krieges, die man zusammen mit anderen Projektbeteiligten auch aktiv mitgestalten kann.

Autor*in RESET , 25.06.14

„Stell Dir vor Du kommst nach Hause, nichts ist mehr, wie es war. Dein Zuhause abgebrannt, deine Familie verschwunden. Wie reagierst Du?“ Mit dieser Aufgabe in einer Schreibwerkstatt beginnt das Lörracher Kulturprojekt „100 Jahre Welt (im) Krieg“.

Im Juli 1914 brach in Europa der Erste Weltkrieg aus, die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“. In der deutschen Wahrnehmung steht dieser Krieg aufgrund der besonderen Entwicklungen des deutschen Faschismus im Vergleich zum Zweiten Weltkrieg zurück.

Dieses Datum hat die Stadt Lörrach zum Anlass für zwei kulturelle Projekte genommen: Die Ausstellung zum Ersten Weltkrieg am Oberrhein im Dreiländermuseum und das gesamtstädtische Kulturprojekt, dessen Fokus auf dem Thema Krieg im umfassenden Sinn liegt.

Thema Krieg und Frieden im weiten Kontext

„Es geht bei dieser Kulturreihe nicht um die historische Dimension, vielmehr geht es um den Bezug zur Gegenwart, zur Frage, wie wir uns heute zu Krieg und Frieden stellen.“ So umriss der Fachbereichsleiter Kultur, Lars Frick, bei der Programmvorstellung den Ansatz der Lörracher Kulturreihe. Dass sich Lörrach zusätzlich noch auf eine Ebene begibt, die das Thema Krieg nicht nur geschichtlich aufgreift, sondern in ganz unterschiedlichen Kunstformen und thematisch offener behandelt, sei bundesweit einmalig, so Frick. Dabei ginge es nicht um eine rein auf Lörrach bezogene Darstellung, sondern darum, das Thema Krieg in einen weiten Zusammenhang zu stellen.

Man geht unter anderem Fragen nach wie: Was hat die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts für das 21. Jahrhundert noch für eine kulturelle Bedeutung? Was hat sich durch die Weltkriege verändert? Welche Wandlungen hat das Thema „Krieg“ in den letzten 100 Jahren vollzogen? Welches Verständnis haben wir heute, die wir selbst Krieg nicht erlebt haben? Wie ist die aktuelle weltpolitische Lage einzuschätzen: Droht ein dritter Weltkrieg? –Fragen, die Kriege und ihre Folgen greifbar machen und eine Gesellschaft, die den Krieg nicht aus eigener Erfahrung kennt und zumehmend mit sich selbst beschäftigt ist, wieder daran erinnert wie wichtig es ist sich für Frieden weltweit zu engangieren.

Die Bedeutung eines solchen Projekts ist von großem Wert, denn es klärt nicht nur auf und mahnt, sondern dient auch als Inspiration für mehr Projekte im Dienste des Friedens europaweit. 

Das interessante Kulturprojekt in der nah bei Basel gelegen Stadt Lörrach, kann man von Juni bis Dezember besuchen.

Krieg und Frieden – ein Informationsportal

Nicht nur in Syrien herrscht Krieg. Auch viele afrikanische Länder, Pakistan oder Venezuela sind von Gewaltkonflikten betroffene Gebiete. Millionen von Menschen sind auf der Flucht und leben in Zeltstädten unter elenden Bedingungen. Andernorts verdienen sich Staaten eine goldene Nase durch Waffenhandel. Wo welcher Konflikt herrscht, von welchen Ländern diese mit Waffen unterstützt werden - darüber herrscht oft nur gefährliches Halbwissen. Das "Informationsportal Krieg und Frieden" bietet die andere Hälfte Wissen.

Peaceparks – Grenzübergreifende Naturparks für den Frieden

Politische Grenzen entsprechen eher selten Grenzen zwischen Ökosystemen. Für eine nachhaltige und umweltschonende Nutzung ökologische Einheiten ist eine grenzüberschreitende Kooperation sinnvoll. Peace Parks haben zum Ziel, länderübergreifende Schutzgebiete zu schaffen.