Keine Mutter soll sterben – Zero Mothers Die verteilt Handys an schwangere Frauen

Die Initiative Zero Mothers Die will schwangere Frauen in der Sub-Sahararegion Afrikas mit mobiler Technologie ausstatten, die ihnen wichtigste Infos über die Gesundheit von Müttern liefert. 

Autor*in Hanadi Siering, 28.03.16

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben täglich 800 Frauen an den Komplikationen während der Schwangerschaft oder bei der Geburt. 99 Prozent davon leben in Entwicklungsländern, wobei die Sterberate in ländlichen und armen Regionen höher ist.

Eine ganze Reihe von Programmen arbeiten auf dem Gebiet der Müttergesundheit. Mobile Technologien könnten dabei eine wichtige Rolle in der Überbrückung von Zugangslücken zu lebensnotwendigen und aktuellen Informationen rund ums Thema Schwangerschaft geben.

Die Initiative Zero Mothers Die entstand aus dem Anliegen mehrerer NGOs und privaten Organisationen, eHealth Projekte im Bereich Frauengesundheit zu fördern. Das Ziel des Projektes ist es, Frauen den Zugang zu mobiler Technologie in Form von Handys zu ermöglichen, damit sowohl sie auf Informationen zum Thema Gesundheitsvorsorge zugreifen können als auch Kontakt zu Gesundheitsarbeitern und Hebammen halten können.

Pro Jahr verschickt Zero Mothers Die 100 000 Apparate inklusive solar-betriebenem Akku-Ladegerät an Schwangere in betroffenen Gebieten. Das Gerät empfängt sprachen-spezifische Voice-Messages mit Infos zu Muttergesundheit wie beispielsweise zu beachtende Warnzeichen, Ernährungshinweise, HIV Behandlung und postnatale Nachsorge. Das Team hält und pflegt den Kontakt zu jeder Mutter von dem Tag des ersten Besuchs vor der Geburt bis zum zweiten Geburtstag des Kindes.

Jede Mutter hat im Monat ca. 30 Freiminuten, die sie für Notfallanrufe oder Nachfragen nutzen kann. Diese 30 Minuten kommen vom Technikpartner Airtel, die dem Projekt pro Jahr circa 36 Millionen Minuten zur Verfügung stellen. Das Team hinter dem Projekt engagiert sich zudem im Bereich Capacity Building (Hilfe zur Selbsthilfe), trainiert Gesundheitspersonal mit Tablets, die mit regionalspezifischen Informationen ausgestattet sind, und hat ein Finanzierungsmodell für Frauen aufgebaut, um ihnen den Zugang zu angemessener Medizinversorgung für die Geburt zu ermöglichen.

Gestartet wurde das Projekt bereits 2014 in Ghana und hat sich seitdem in die Länder Gabun, Mali, Nigeria und Zambia ausgebreitet. In der Sub-Sahararegion hat die Verbreitung mobiler Technologien die geringsten Raten der Welt. Damit die Vorteile dieser Technologien für Menschen mit fast oder gar keinem Zugang zum Gesundheitssystem greifen können, müssen die Handys erst einmal an die Frau gebracht werden – und genau darum kümmert sich Zero Mothers Die.

Mehr Infos über Zero Mothers Die gibt es auf deren Website oder auch im Video:

Der Original-Artikel von Anna Rees wurde aus dem Englischen übersetzt und erschien auf RESET International.

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