Jetzt erst Recht(e) für Flüchtlingskinder!

Heute ist der Internationale Kindertag. Und heute starten über 40 Organisationen gemeinsam die Kampagne „Jetzt erst Recht(e) für Flüchtlingskinder!“. Mit kreativen Aktionen und öffentlichem Druck soll die Situation von Flüchtlingskindern in Deutschland verbessert werden.

Autor*in Helge Peters, 01.06.11

Obwohl die Bundesregierung im Juli 2010 offiziell den seit 18 Jahren bestehenden Vorbehalt zur UN-Kinderrechtskonvention zurückgenommen hat, werden Flüchtlingskinder im Vergleich zu Kindern mit deutschem Pass weiterhin massiv benachteiligt – unter anderem in der Gesundheitsversorgung, bei Schul- und Berufsbildung, Arbeitsmöglichkeiten, Bewegungsfreiheit sowie der Möglichkeit mit ihrer Familie oder Verwandten zusammen zu wohnen.

In Deutschland warten rund 16.000 Kinder auf ihre Entscheidung im Asylverfahren, rund 24.000 Kinder sind lediglich geduldet. Kinder leiden besonders unter den Bedingungen eines unsicheren Aufenthaltsstatus. Deshalb fordert die Kampagne, minderjährige Flüchtlinge nicht in Abschiebehaft zu nehmen oder in oft traumatisierenden Flüchtlingslagern unterzubringen und stattdessen ihnen ein würdiges Aufwachsen zu ermöglichen – z.B. indem der Zugang zu Schule und Ausbildung sichergestellt wird. Bei Entscheidungen im Asylverfahren soll das Kindeswohl Vorrang haben.

Mehr Informationen zur Situation von minderjährigen Flüchtlingen in Deutschland gibt es in einem Positionspapier der Kampagne (PDF). Campact hat einen Online-Appel gestartet, in dem Ministerin von der Leyen aufgefordert wird, die Kinderrechte endlich auch für Flüchtlingskinder gelten zu lassen. Den Appel kannst du ab sofort mitzeichnen.