Integrity watch: Welche Lobbyisten sprechen mit wem und warum

Die EU vertritt selbstverständlich die Interessen der Wirtschaft und von Verbänden. Damit das jedoch transparent und nachvollziehbar ist, startet Transparency International jetzt eine neue Datenbank, um Lobbyaktivitäten übersichtlich darzustellen.

Autor*in Silvana Steiniger, 04.09.15

Welche Interessenvertreter treffen sich mit wem in Brüssel? Und über welche Themen wird dort geredet? Seit 2011 gibt es das sogenannte Transparenzregister in dem etwa 8.000 Lobbyorganisationen aufgeführt sind. Noch einen Schritt weiter ging man 2014: ab jetzt sollten Treffen von EU- Kommissaren auf freiwilliger Basis in öffentliche Kalender eingetragen werden.

Transparency International kritisierte schon damals die Freiwilligkeit, mit der EU-Kommissare keineswegs gezwungen wurden, diese Angaben zu machen und die Vielschichtigkeit der Dateneinträge, die dazu führte, dass sich die Einträge übergreifend nur schwer erfassen ließen. Daher hat die Organisation Ende letzten Jahr die Website EU Integrity Watch ins Leben gerufen. Integrity Watch gleicht seit dem alle Daten aus dem Transparenzregister und den Kalendereinträgen ab und sammelt diese.

Mit wenigen Klicks zum Durchblick

Licensed under: All Rights reserved Integrity Watch Diese 10 Organisationen/Unternehmen sind am häufigsten zu Besuch in Brüssel. Erfreulich: auch der WWF und Greenpeace sind dabei!

Die Website stellt in übersichtlichen Diagrammen dar, welche Kommissare oder Kabinettsmitglieder zum Beispiel am häufigsten aufgesucht werden und welche Interessenvertreter den meisten „Gesprächsbedarf“ haben. Beim Klick auf die einzelnen Gastgeber oder Organisationen filtert die Seite automatisch aus, wer sich mit wem getroffen hat, wie häufig und zu welchem Thema.

Ausgehend von diesen Daten hat Transparency International gleich noch eine Studie erstellt die verdeutlicht, dass vor allem finanzstarke Interessenvertreter sich am häufigsten mit Mitgliedern der EU treffen. Ganz vorne dabei sind hier die Finanz-, Energie- und die Digitalbranche.

EU Integrity Watch ist durchaus ein Meilenstein. Denn selbst der Otto-Normalverbraucher der sich, zu Recht, scheut, Informationen auf vielen Seiten zusammenzutragen, kann sich mit diesem Tool und wenigen Klicks einen Überblick über Lobbyaktivitäten in Brüssel verschaffen.

Alle Infos zur und auf der Plattform Integrity Watch findest du unter http://www.integritywatch.eu/

Wikirate: Eine neue Platform für mehr Transparenz von Unternehmen

Wer sich für das Verhalten von Firmen interessiert ist hier richtig: Wikirate ist das Wikipedia für Unternehmen. Mit umfassenden Informationen durchleuchtet Wikirate die großen Unternehmen. Jeder kann dazu beitragen und helfen, die Seite aufzubauen.

Die heimliche Wasserprivatisierung

Der Zugang zu Wasser wurde 2010 von den Vereinten Nationen als Menschenrecht anerkannt (Resolution 64/292). In Deutschland sind für die Wasserversorgung meist Städte und Gemeinden zuständig, denn Wasser gilt als Allgemeingut. Das könnte sich auf Grund einer neuen EU-Richtlinie bald ändern. Sollte sich die EU-Kommission durchsetzten, wird aus dem Allgemeingut schon bald ein potentielles Spekulationsobjekt mit dem sich Milliarden verdienen lassen.

Korruption – Nachhaltige Nachteile für Alle

Das Thema Korruption ist aktueller denn je. Die zahlreichen Korruptionsskandale die weltweit immer wieder durch die Medien wandern, machen deutlich: Korruption ist ein globales grenzüberschreitendes Problem, welches arme wie reiche Gesellschaften gleichermassen betrifft.