Infografik zeigt: Lebensmittel aus Übersee sind Klimakiller Nr. 1!

Schwer zu widerstehen: Obst aus Übersee.

Eine Infografik zeigt, wie klimaschädlich der Transport von Lebensmitteln ist. Vor allem das Flugzeug ist ein Klimakiller und belastet die Umwelt am meisten. Durch unser Verhalten als Konsumenten können wir dem entgegensteuern.

Autor*in RESET , 10.09.14

Täglich werden tausende Tonnen Lebensmittel nach und innerhalb von Deutschland transportiert. Lufttransporte belasten mit ihren CO2-Emissionen das Klima am meisten, gefolgt von Transporten per LKW, Bahn und Schiff. Der Käufer kann oft nur erraten, auf welchem Weg die Ware in den Supermarkt gelangt, denn eine Kennzeichnung gibt es nicht. Selbst mit guten Absichten fällt es oft schwer nachhaltig einzukaufen – und so trägt unser Konsum einen entschiedenen Teil zur Klimabelastung bei.

Obwohl nur 4 % aller Lebensmittel, die in Deutschland verbraucht werden, aus Übersee kommen, machen die Wegstrecken, im Vergleich zu allen Lebensmitteln, über zwei Drittel aus. Denn die Importware verbraucht 11-mal mehr Energie, stößt 11-mal mehr CO2 aus und verbraucht 28-mal so viel Schwefeldioxid wie einheimische Produkte.

Transport per Flugzeug und Schiff am schädlichsten

Der absolute „Klimakiller“ ist das Flugzeug: Ein Kilo Lebensmittel, das per Luftfracht transportiert wird, verursacht 170 Mal so viele Emissionen wie ein Kilo, das mit dem Schiff befördert wird. Oder anders gesprochen: Für ein Kilo Lebensmittel aus Übersee, das per Schiff transportiert wird, können 11 Kilo innerhalb von Deutschland geliefert werden. Für ein Kilo Lebensmittel mit dem Flugzeug sind das knapp 90 Kilo einheimische Nahrungsgüter.

Würde man nur die Lebensmittel importieren, die aus klimatischen Bedingungen nicht bei uns wachsen (z.B. Bananen, Kaffee, Tee), könnte man dadurch über 22% der Emissionen einsparen. Würde man nur die Hälfte der Lebensmittel, die in Deutschland transportiert werden, von der Straße auf die Schiene verlagern, könnte man 16% der CO2-Emissionen einsparen.

Am Ende entscheidet der Konsument

Äpfel aus Neuseeland, Kartoffeln aus Israel. – Muss das sein, wenn im Regal daneben Äpfel aus Brandenburg oder NRW liegen und Kartoffeln aus Polen?

Will man nachhaltig konsumieren, sollte man heimische Lebensmittel kaufen und darauf achten, woher die Ware kommt, ganz genau hinsehen, nachfragen und bei Zweifeln lieber verzichten. Nachhaltig Handeln bedeutet hier, durch den Kauf von regionalen und saisonalen Lebensmitteln den CO2-Ausstoß erheblich zu verringern. Exotische Früchte sollte etwas besonderes sein. Die Händler müssen dann ihr Kaufverhalten der Nachfrage anpassen. Mehr dazu auch in unserem Artikel Bio für Fortgeschrittene.

Infografik

Die Infografik von nachhaltig-sein.info zeigt, wie viele Tonnen Lebensmittel jährlich nach Deutschland eingeflogen werden, welche Ware transportiert wird und was dies für unser Klima bedeutet.

..dies schreit förmlich nach einer Kennzeichnung, die den Konsumenten darüber informiert, welche Transportstationen die Lebensmittel durchlaufen bevor sie im Supermarkt landen!

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