4000 Rupien für eine Heiratsurkunde, die im Normalfall umsonst zu bekommen wäre. 500 Rupien für einen Polizisten und der regelt die Sache mit dem Pass ein bisschen schneller. In vielen Ländern der Erde gehören korrupte Beamte und die Zahlung von Bestechungsgeldern zum Alltag. Die Webseite ipaidabribe.com gibt dem Kampf gegen die alltägliche Korruption in Indien eine Plattform.
IPaidaBribe ist die Idee von Frau Ramanathan und ihrem Mann. Hier kann jeder der 1,2 Milliarden Inder anonym berichten, wann und wodurch er mit Korruption im Alltag in Verbindung kam. Die meisten der über 26 000 Bribe Reports drehen sich um die Ausstellung von Sterbe- und Geburtsurkunden, Passangelegenheiten und um Führerscheine. Alles Dinge, die rechtlich geregelt sind und zum Teil sogar völlig umsonst ausgestellt werden müssten, wären da nicht gierige Hände im Spiel. Mittlerweile zählt die Plattform Berichte aus über 676 Städten allein in Indien.
Auch anderen Ländern scheint die Problematik offenbar nicht unbekannt und es scheint Handlungsbedarf. Vertreter von Organisationen aus über 17 Länder hätten bei Janaagraha, der Nonprofit-Organisation, die die Webseite unterhält, bereits nach dem Quelltext gefragt.
Besonders positiv zu bemerken ist, dass auf der Plattform nicht nur Negativ-Beispiele berichtet werden. In der Kategorie „I met an honest officer“ kann man auch Geschichten von ehrlichen Staatsdienern lesen.
Wo die Korruptions-Hotspots international liegen, zeigt unser RESET-Artikel über Bribespot.