Hello Electric. Tschüss Öl!

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Bild: Hello Electric

Tony Hayward, Ex-Chef von BP, soll Elektro-Auto fahren. Das hat sich eine Kampagne in den Kopf gesetzt, die den Umstieg auf umweltfreundliche Mobilität vorantreibt.

Autor*in Helge Peters, 12.05.11

Nach der Öl-Katastrophe im Golf von Mexiko ist BP-Chef Tony Hayward zurückgetreten. Die Kampagne Hello Electric will ihm ein Elektro-Auto schenken, denn er hat ja nun viel Zeit, den BP-Werbespruch „Beyond Petroleum“ (Jenseits des Öls) tatsächlich wahr zu machen. Dabei kann jeder mitmachen und Tony Hayward eine E-Card schicken.

Die Aktion läuft schon seit dem letzten Jahr, aber bisher habe ich Tony Hayward noch nicht in einem Elektro-Auto fahren sehen. Die Kampagne war trotzdem erfolgreich, denn der witzige PR-Coup schaffte es in die Presse und setzte das Thema E-Mobilität auf die Agenda – besonders wichtig in den USA, wo das Auto einen besonderen kulturellen Stellenwert hat und der Umstieg auf umweltfreundliches Fahren vor großen Hindernissen steht.

Andererseits sind gerade in den USA mit dem Tesla und dem Chevy Volt überzeugende Modelle mit Serienreife auf den Markt gekommen, die klimafreundliche Mobilität verheißen – so der benutzte Strom denn auch aus erneuerbaren Energien stammt. Genau hier will die Kampagne ansetzen und nicht nur öffentlich Druck für das E-Auto machen, sondern vor allem auch den Konsumenten die Alternative nahelegen und damit die Nachfrage steigern. Dazu sollen in kommenden Aktionen zum Beispiel Nachbarn gemeinsam für jedes neue Elektroauto in der Nachbarschaft eine kleine Party feiern und Konsumenten sich öffentlichkeitswirksam gemeinsam verpflichten, bei der nächsten Auto-Anschaffung auf Elektroantrieb umzusteigen.

In Deutschland fehlt bisher eine wirklich breite öffentlichkeitswirksame Kampagne für Elektromobilität. Zwar ist das Thema in der Presse beliebt und es gibt die ersten Modellprojekte in größeren Städten, aber bislang streitet sich die Politik noch über die richtige Anschubförderung und die Hersteller zögern damit, in die Entwicklung und Vermarktung neuer Modelle die nötigen Summen zu investieren. Dabei wäre gerade im Autoland Deutschland eine starke und wahrnehmbare Absichtserklärung der Bevölkerung für Elektro-Autos ein wichtiges Druckmittel.

Aber so lange, wie wir auf die großen Player noch warten müssen, können wir Konsumenten zumindest mit Konzepten wie Carsharing einfach schon mal vorgehen.

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