Häuser aus Plastikmüll verbessern die Lebensqualität in Mexikos Slums

Zwei Fliegen mit einer Klappe: Müllberge in Mexiko verkleinern und gleichzeitig preiswerten Wohnraum schaffen. Das Haus aus Plastikmüll!

Autor*in Silvana Steiniger, 26.01.16

Ein 40 Quadratmeter-Haus für gerade mal 250 Euro? Geht nicht? Geht doch! Das Startup EcoDomum aus Mexiko macht es vor und baut Häuser aus Plastikmüll. Im Zusammenschluss mit einem öffentlichen Förderprogramm ist es möglich, die Häuser zu einem erschwinglichen Betrag zur Verfügung zu stellen.

Das Konzept kämpft somit nicht nur gegen den weltweit überhand nehmenden Plastikmüll, sondern hilft auch einkommensschwachen Personen. Und dieses Problem ist in Mexiko genauso groß wie das Müllproblem. So zählt zum Beispiel Neza-Chalco-Itza (Nezahualcóyotl), ein Vorort von Mexiko Stadt, zu den fünf größten Slums der Welt. Fast vier Millionen Menschen leben hier unter Bedingungen, bei denen man das Wort Bedingungen neu definieren müsste. Die Plastikhäuser könnten hier menschenwürdigen Wohnraum schaffen.

Der Bau eines kleinen Einfamilienhauses dauert mit diesem System circa eine Woche und es werden etwa 80 Kunststoffpaneele benötigt. Bisher wurden 500 Häuser errichtet. In diesem Jahr sollen weitere folgen. Momentan stellt EcoDomum täglich 120 Kunstoffpaneele aus 5,5 Tonnen Plastikmüll durch Erhitzung und Verpressung in einer kleinen Fabrik her. Hier kommt noch ein zusätzlicher Nutzen ins Spiel: EcoDomum bezahlt den Müllsammlern vernünftige Löhne und leistet somit einen Beitrag, um Menschen aus der Armut zu holen.

Die zwei Gründer stellen ihr Konzept vor. Todo bien? Está bien!

Das Ende für Plastikmüll? Maschine macht aus Plastik wieder Öl

Plastik ist praktisch - praktisch unzerstörbar, umweltverschmutzend und problematisch. Weil die Plastikmüllberge immer größer werden, hat Akinori Ito eine Maschine erfunden, die Plastik wieder in Öl verwandelt. 

Du hast genug vom Plastikwahn? Es geht auch anders!

Weltweit werden jährlich über 600 Milliarden Plastiktüten verbraucht, davon allein in Deutschland etwa sechs Milliarden. Nicht nur Tüten, auch PET-Flaschen, Plastikverpackungen und andere Einweg-Plastikprodukte lassen den Plastikmüll an Land und in den Meeren anwachsen. Doch dagegen läst sich etwas tun!

Wenn Armut krank macht

Gesundheit ist für viele Menschen ein teures Gut. Circa 1,2 Milliarden Menschen unserer Welt leben in extremer Armut. Sie wohnen in Slums und haben weniger als einen Dollar pro Tag zur Verfügung. Armut führt zu schlechter Gesundheit, weil sie Menschen dazu bringt, unter Bedingungen zu leben, die sie krank machen.