GreenCut – Jugend filmt Biodiversität

Beim Natur- und Umweltbewusstsein von Jugendlichen gibt es Nachholbedarf. Deshalb will ihnen das Projekt "Green cut" mittels Medienworkshops die Bedeutung und den Wert biologischer Vielfalt in Deutschland vermitteln.

Autor*in RESET , 12.08.15

Auch die Naturbewusstseinsstudien des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) zeigen, dass insbesondere jüngere Menschen häufig weniger Interesse, Wertschätzung oder Einsatzbereitschaft für die Natur äußern als der Bevölkerungsdurchschnitt. Dem will GreenCut-Jugend entgegenwirken, es filmt biologische Vielfalt und dient gleichzeitig als ein Umweltbildungs- und Kommunikationsprojekt für junge Menschen.

Das Projekt verfolgt einen innovativen Ansatz: Den Jugendlichen werden der Umgang mit der Kamera sowie die verschiedene Schritte der Filmproduktion vermittelt. Weil für das jeweilige Filmthema intensive Recherchen notwendig sind, setzen sich die Jugendlichen zugleich auch mit den lokalen und regionalen Besonderheiten der biologischen Vielfalt an den Drehorten auseinander.

Die Gespa e.V., eine gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung von Solidarität und Partnerschaftwird über einen Zeitraum von drei Jahren (Projektbeginn war Juni 2015) bundesweit insgesamt 15 Filmbeiträge in ausgewählten Schutzgebieten in Zusammenarbeit mit Jugendlichen erstellen, die das Thema biologische Vielfalt von verschiedenen Aspekten der Nachhaltigkeit beleuchten. Über die Umsetzungsmethode learning by doing sollen junge Menschen für Natur- und Umweltschutz begeistert werden, sich Kenntnisse über das Thema biologische Vielfalt aneignen und zu Multiplikatoren für Nachhaltigkeit befähigt werden.

Neue Medien als Instrument und Anreiz

In der Umsetzung der Projekte sind Feldrecherche, Exkursionen, Tierbeobachtungen und die Aneignung von Artenkenntnissen und Sachinformationen wichtige Stationen, die durchlaufen werden. Durch den Einsatz moderner Videotechnik sollen komplexe Sachverhalte aus dem Themenbereich Natur und Umwelt erfasst, visualisiert und ökologische Bewusstseinsbildung gefördert werden.

Gerade der Umgang mit Bewegtbildern übt auf viele Jugendliche einen besonderen Reiz aus. Hier setzt das Projekt Green Cut an, um den Jugendlichen über die eigene Gestaltung von Filmen zugleich einen bewussteren Umgang mit der Natur nahezubringen. Denn die Erfahrungen, die Jugendliche heute machen, schaffen die Grundlage, dass sie später als Erwachsene verantwortungsvoll handeln. Ob und wie wir die Natur und die biologische Vielfalt zukünftig erhalten können, hängt insbesondere von den ,heutigen Jugendlichen ab„, sagt Prof. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz.

Die erstellten Filmbeiträge werden über diverse soziale Medien und Lernplattformen verbreitet und sollen auch als Umweltbildungsmaterialien für andere Jugendliche dienen.

Map of Life: Biodiversität in einer App!

Mit der kostenlosen App "Map of Life" können User die Tier- und Pflanzenwelt in beliebigen Städten erkunden und Informationen zu den Arten abrufen. Mit Hilfe der gesammelten Daten sollen bedrohte Tierarten vor dem Aussterben bewahrt werden.

Bedrohte Arten

Jährlich bringt die Weltnaturschutzunion IUCN (International Union for Conservation of Nature) eine aktuelle Rote Liste von bedrohten Arten heraus, in der die bekannten Vertreter aus dem Tier- und Pflanzenreich auf ihren Bedrohtheitsgrad überprüft werden. 2011 konnten fast alle Säugetiere und Vögel untersucht werden und die Ergebnisse waren gravierend: 25% aller Säugetiere sowie 13% aller Vögel sind als vom Aussterben bedroht eingestuft.

Biologische Vielfalt – Biodiversität

Bis zum Jahr 2050 werden 18% bis 35% aller Tier- und Pflanzenarten ausgestorben sein, so die Prognose einiger Wissenschaftler. Doch welche Auswirkungen hat der Verlust von Lebensräumen und Arten auf unser Ökosystem?