Der moderne Mensch ernährt sich, trotz besseren Wissens, meist ziemlich schlecht. „Schuld“ daran ist nicht nur der innere Schweinehund, sondern meist der Faktor Zeit. Schnell morgens auf dem Weg zur Arbeit ein belegtes Brötchen oder Croissant, plus Kaffee aus dem Pappbecher, mittags irgendwas vom Imbiss oder aus der Kantine, abends die Tiefkühlpizza, oder ähnliches, die man beim Wochenendeinkauf gebunkert hat. Zeit frische Lebensmittel einzukaufen bleibt vielen Berufstätigen, zumindest unter der Woche, kaum, und nur wenige sind gewillt, und haben die Energie, nach einem langem Arbeitstag noch einmal extra das Haus zu verlassen, um einzukaufen.
Warum dann nicht die frischen Lebensmittel direkt dahin bringen wo die Menschen, in diesem Fall die Pendler, sind? Genau das passiert seit letzter Woche in Toronto. In einem Zusammenschluss mit Toronto Public Health, der Toronto Transit Commission und FoodShare wurde die Grab Some Good Kampagne, im Rahmen der Toronto Food Strategy, gestartet. Bisher gibt es nur eine U-Bahnstation in dem Pendler frische Lebensmittel kaufen können. Zwei weitere sollen folgen. Vor allem an Streckenendpunkten, an denen meist die geringste Chance besteht irgendwo im Umkreis frische Lebensmittel zu kaufen, um die Pendler dazu bewegen, den Junk Food Anteil in ihrer Ernährung zumindest zu reduzieren.
Ein guter Ansatz, wenn auch mit Verbesserungspotential: Aktuell liegt es nicht im Fokus lokale, regionale, oder gar Biolebensmittel zu verkaufen, sondern es geht in erster Linie darum gesündere Alternativen zu bieten. Dies soll sich jedoch ändern. Zudem bleibt die Frage, wer den gehetzten Pendlern beibringt, sich zuhause eine gesunde und schnelle Mahlzeit zuzubereiten. Denn Kochen ist, leider, trotz eines Booms an Kochshows und Kochbüchern, für viele ein Buch mit sieben Siegeln.