Über eine Milliarde Tonnen Lebensmittel wandern weltweit statt auf den Teller direkt in den Müll. Das entspricht etwa einem Drittel aller produzierten Lebensmittel. Der zum besten Koch der Welt gekürte Italiener Massimo Bottura setzt sich seit langem gegen die Verschwendung von Lebensmitteln ein, indem er aus vermeintlichen Abfällen Menüs für bedürftige Menschen kocht. So bewahrt er Lebensmittel vor der Tonne und leistet nebenbei noch schmackhafte humanitäre Hilfe. Ab heute kommen die Brasilianer in den Genuss seiner Upcycling-Gerichte: Gemeinsam mit der Non-Profit-Organisation „Gastromotiva“ und mit der Unterstützung einiger weiterer Spitzenköche bekocht Bottura ab heute hungrige Einwohner des Stadtteils Lapa. Die Zutaten stammen allesamt aus Überschüssen aus dem Olympischen Dorf, Supermärkten und Sponsoren.
Lebensmittelverschwendung als Klimakiller
Dass zu viele Lebensmittel in den Müll wandern, ist vielen Menschen bereits bekannt. Die Verschwendung beginnt bereits auf dem Acker, auf dem verkäufliche von vermeintlich unverkäuflicher Ware getrennt wird. Im Supermarkt, zu Hause oder im Restaurant setzt sich die Verschwendung fort. Ein Unding, wenn man bedenkt, dass laut World Food Programme nach wie vor 795 Millionen Menschen Hunger leiden. Außerdem zeichnet die Landwirtschaft für mehr als 10 Prozent der globalen Treibhausgase verantwortlich und ist der Hauptverursacher für das extrem klimaaktive Treibhausgas Methan. Rechnet man dann noch den CO2-Fußabdruck für Verarbeitung, Verpackung und Transport hinzu, wird schnell deutlich, dass ein verantwortungsvollerer Umgang mit Lebensmitteln nicht nur moralisch geboten ist, sondern auch eine wichtige Rolle im Klimaschutz spielt.
Massimo Botturas Kampagne ist ein guter Weg, um Aufmerksamkeit für einen bedachteren Umgang mit Lebensmitteln anzuregen. Aber auch jeder Einzelne kann dafür sorgen, weniger Lebensmittel zu verschwenden. In unserem ausführlichen Artikel zu Lebensmittelverschwendung findet ihr Inspiration, wie genau euch das gelingt.