GEO-Tag der Artenvielfalt 2015

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Die größte Feldforschungsaktion in Mitteleuropa lädt Experten und interessierte Laien zu einer "Inventur" der heimischen Flora und Fauna ein. Es geht darum, ein Bewusstsein für die Biodiversität vor unserer Haustür zu wecken und den Artenschwund aufzuhalten.

Autor*in RESET , 03.06.15

Am 13. Juni 2015 ist es wieder soweit: Alle Naturfreunde in Deutschland und den Nachbarländern sind zum 17. GEO-Tag der Artenvielfalt aufgerufen, innerhalb von 24 Stunden in einem selbst festgelegten Gebiet möglichst viele verschiedene Tier- und Pflanzenarten zu entdecken. Gesucht werden kann überall – im Stadtpark, auf der Wiese, im Feldgehölz, am Flussufer oder im Gartenteich.

Das diesjährige Thema lautet: „Wie viel Raum braucht die Natur: Wo stößt die Artenvielfalt an ihre Grenzen?“. Gemeinsam mit Partnern und Forschern geht GEO der Frage nach, welche Rolle der Platz spielt, den wir der Natur einräumen. Und wo es sinnvoll sein kann, dass wir Menschen ihr mehr Entfaltungsmöglichkeiten gewähren.

Zustand der Artenvielfalt ist alarmierend

Dass dringend Handlungsbedarf besteht zeigt der umfassende Artenschutz-Report, den kürzlich das Bundesamt für Naturschutz zum ersten Mal vorgestellt hat. Demnach ist der Zustand der Artenvielfalt alarmierend. Bisher wurde das nationale Ziel verfehlt den Artenschwund aufzuhalten. Verantwortlich für den Artenschwund sind vor allem die Landwirtschaft und die Bautätigkeit.

Aktionen wie der Der GEO-Tag der Artenvielfalt sind der erste Schritt in die richtige Richtung. Es ist die größte Feldforschungsaktion in Mitteleuropa. Bei den Veranstaltungen der vergangenen Jahre wurden regelmäßig verschollene geglaubte Arten wiederentdeckt und damit ein wertvoller Beitrag zur Erhaltung und Dokumentation der Tier- und Pflanzenwelt geleistet. Letztes Jahr beteiligten sich rund 15 000 Naturfreunde in rund 600 Aktionen, darunter zahlreiche renommierte Zoologen und Botaniker.

Mitmachen kann Jeder

Doch nicht nur Experten sind gefragt: Jeder, der sich für die Natur und deren Schutz interessiert, kann mitmachen. Kindergärten, Schulen, Universitäten, Behörden, Vereine, Naturschutzverbände und andere Organisationen, aber auch Firmen und Einzelpersonen sind zudem aufgerufen, einen eigenen GEO-Tag der Artenvielfalt zu organisieren und Begleitaktionen direkt in der eigenen Umgebung zu starten.

Materialien findet Ihr unter „Informationen zum Mitmachen“. Wer sich gleich für eine Aktion anmelden oder sich bereits angemeldete Aktionen anschauen möchte, kommt hier direkt zum „Aktionsportal“.

Das große Artensterben – A Disappearing Planet

Tagtäglich sterben Tierarten aus - 100 bis 1000 Mal mehr als unter natürlichen Bedingungen. Der Mensch ist nicht unschuldig an der Misere durch Klimawandel, die Zerstörung natürlicher Lebensräume oder Wilderei. Dabei sind Reptilien und Vögel genauso betroffen wie Säugetiere. Welche Tierarten (noch) nicht vom Aussterben bedroht sind und welche kurz davor sind, erfahrt ihr in A Disappearing Planet.

Bedrohte Arten

Jährlich bringt die Weltnaturschutzunion IUCN (International Union for Conservation of Nature) eine aktuelle Rote Liste von bedrohten Arten heraus, in der die bekannten Vertreter aus dem Tier- und Pflanzenreich auf ihren Bedrohtheitsgrad überprüft werden. 2011 konnten fast alle Säugetiere und Vögel untersucht werden und die Ergebnisse waren gravierend: 25% aller Säugetiere sowie 13% aller Vögel sind als vom Aussterben bedroht eingestuft.

Biologische Vielfalt – Biodiversität

Bis zum Jahr 2050 werden 18% bis 35% aller Tier- und Pflanzenarten ausgestorben sein, so die Prognose einiger Wissenschaftler. Doch welche Auswirkungen hat der Verlust von Lebensräumen und Arten auf unser Ökosystem?