Freunde der Erneuerbaren – wen wählen?

Wohl noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik hat eine amtierende Bundesregierung ein zentrales Zukunftsprojekt so leichtfertig und dilettantisch in den Sand gesetzt wie die derzeitige schwarz-gelbe Bundesregierung die Energiewende. Aber wenn denn nun wählen? Ein Kommentar von Franz Alt.

Autor*in RESET , 19.09.13

Da haben wir einen Wirtschaftsminister, der vorschlägt, den Ausbau der Erneuerbaren Energien nach dem 22. September zu stoppen, also das Ende der Energiewende.

Der FDP-Spitzenkandidat Brüderle will gar das EEG, weltweit das erfolgreichste Gesetz zur raschen Einführung der erneuerbaren Energien, abschaffen und Umweltminister Altmaier nennt die Halbierung der Installation von Photovoltaik-Anlagen gegenüber 2012 „einen Erfolg“. Schlimmer geht´s nimmer. 60 Länder haben das deutsche EEG in der Intention übernommen, aber die Schwarz-Gelben verspielen es.

Gibt es eine Alternative und eine mögliche Besserung nach dem 22. September?

Wer die Wahlprogramme der Parteien miteinander vergleicht, kommt zum Schluss wie die Fachzeitschrift PHOTON: „Nur die Grünen meinen es mit der Energiewende ernst. Wem dieses Projekt am Herzen liegt, der hat am 22. September nicht wirklich eine Wahl.“

Die CDU/CSU vollzog nur einen halbherzigen Ausstieg aus der Atomenergie. Teile der Union würden am liebsten die Laufzeit der Atomkraftwerke wieder verlängern. Sie meinen es einfach nicht wirklich ernst mit der Energiewende.

Große Teile der SPD hängen noch immer am Tropf der alten Kohlewirtschaft. Viele in der SPD meinen Kohlewende statt erneuerbare Energiewende und die FDP macht wirklich wieder einmal Klientel-Politik für die Energie-Großkonzerne und nicht für die mittelständisch geprägte zukünftige Energiewirtschaft, die von Handwerkern, Energiegenossenschaften, Bauern, Mittelständlern und Hausbesitzern getragen wird.

Nur die Grünen haben in Ihrem Wahlprogramm ohne Wenn und Aber den 100prozentigen Umstieg auf Strom aus erneuerbaren Energien bis 2030 und den weiteren Umstieg bis etwa 2040 glaubwürdig vorgesehen. Sie haben dafür auch professionelle Persönlichkeiten wie Jürgen Trittin oder Hans-Josef Fell und viele andere. Die rasche Energiewende ist  das ur-grüne Thema.

Für engagierte Klimaschützer und Freunde der Erneuerbaren Energien gibt es daher nur eine ganz klare und ehrliche Wahlentscheidung. Wir können nur eine Partei wählen, die so rasch wie möglich auf 100 Prozent erneuerbare Energie setzt.

Der Klimawandel ist so dramatisch und kostet uns alle und erst recht unsere Kinder und Enkel so viel Geld und Leid in der Zukunft, dass es jetzt nicht zu einem Ausbremsen der Energiewende kommen darf, sondern um deren ultimative Beschleunigung.

Die Frage, ob anschließend eine rotgrüne oder eine schwarzgrüne Bundesregierung gebildet wird, ist zweitrangig gegenüber der Dringlichkeit, dass wir einen grünen Umweltminister oder eine grüne Umweltministerin bekommen. Und Hauptsache: Die FDP bleibt draußen.   © Franz Alt 2013

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