Flo: Die smarte Ampel fürs Radfahren in der Stadt

Viele Radfahrer nervt das Stehenbleiben an roten Ampeln. Flo hilft, auf der grünen Welle zu radeln.

Autor*in Terri Kafyeke, 09.05.17

Radfahrer in den Städten kennen den Ärger mit den roten Ampeln: sie unterbrechen den Fahrfluss, verlängern die Pendelzeit – und das Kreuzung für Kreuzung. Einer Umfrage des Happy Biking Projects zufolge sind Ampeln der Top-Grund für Frustration unter den Velofahrern in Utrecht. Denn selbst in den Niederlanden, die ja für ihre Fahrradfreundlichkeit bekannt sind, sind die Ampelschaltungen für Autos optimiert.

Springlab, ein niederländisches Unternehmen mit dem Ziel, körperliche Betätigung zu fördern, hat eine geniale Lösung für dieses allgemeine Problem entwickelt: Flo, eine smarte Ampel für Fahrräder.

© Flo

Intelligente Sensoren und Tiersignale

Die blauen Kästen liegen 100 Meter vor der eigentlichen Ampel. Sie messen die Geschwindigkeit jedes Radfahrers und zeigen an, ob diese besser beschleunigen oder verlangsamen sollten, um das nächste grüne Signal ohne Halten zu passieren. Die Aktionen werden durch intuitive Symbole aus dem Tierreich repräsentiert. Ein Hase bedeutet Beschleunigung und eine Schildkröte, dass das Tempo besser reduziert werden sollte. Die Anzeige einer Kuh heißt, dass die grüne Ampel nicht zu schaffen ist, egal was man macht. Ein Daumen nach oben wiederum signalisiert, dass man auf dem besten Weg ist, die grüne Ampel zu bekommen, wenn die Geschwindigkeit beibehalten wird.

Das Konzept wird im Video unten vorgestellt (niederländisch mit englischen Untertiteln):

Die Zukunft des urbanen Radfahrens?

Das Flo-System wurde vor zwei Wochen in Utrecht gestartet und es gibt bereits Pläne, es auch in Eindhoven und in der belgischen Stadt Antwerpen zu installieren.

Neben Springlabs Ambitionen, vor allem die körperliche Betätigung durch mehr Freude am Fahrradfahren zu fördern, gibt es auch Umweltvorteile durch das angenehmere Fahrradfahren. Wenn die Menschen weniger frustriert sind, wenn sie durch die Stadt radeln, sind sie eher dazu geneigt, ihr Fahrrad als ihr Haupttransportmittel zu nutzen und umweltschädlichere Alternativen zu meiden. Ein größerer Anteil von Fahrradfahrern im Straßenverkehr senkt natürlich auch die CO2- und Stickoxid-Emissionen, was sich positiv auf Umwelt und Stadtbewohner auswirkt.

Dieser Artikel ist eine Übersetzung von Julian Furtkamp. Das Original erschien zuerst auf unserer englischsprachigen Seite.

MARKIERT MIT
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© NÜWIEL
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