Essbares nicht wegwerfen!

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Das "Mindesthaltbarkeitsdatum" auf Lebensmittelpackungen markiert für viele die Grenze zwischen gut und schlecht - mit der Folge, dass Unmengen an genießbarer Nahrung in der Mülltonne landen. Problematisch scheint dabei weniger der Begriff selbst zu sein, sondern vielmehr unser generelles Verhältnis zu Lebensmitteln.

Autor*in Frank Wichert, 28.10.11

Das „Mindesthaltbarkeitsdatum“ auf Lebensmittelpackungen markiert für viele die Grenze zwischen gut und schlecht – mit der Folge, dass Unmengen an genießbarer Nahrung in der Mülltonne landen. Problematisch scheint dabei weniger der Begriff selbst zu sein, sondern vielmehr unser generelles Verhältnis zu Lebensmitteln.

Eine Diskussion über die Formulierung zum Verderb von Produkten ist im Gange. Ein aktueller Artikel in ZEIT ONLINE beleuchtet die unterschiedlichen Überlegungen dazu.

„Geschätzte sechs bis 20 Millionen Tonnen Lebensmittel landen jährlich in Deutschland in der Tonne, obwohl sie noch genießbar gewesen wären.“ Das Mindesthaltbarkeitsdatums wird in diesem Zusammenhang durch viele Verbraucher als Verfallsdatum interpretiert, dabei ist es „eine Herstellergarantie für die Produktqualität. Bis zu dem angegebenen Datum garantiert der Hersteller, dass die ursprünglichen Produkteigenschaften wie etwa die Cremigkeit eines Joghurts erhalten bleibt. Vorausgesetzt ist die richtige Aufbewahrung.
Man kann also ein Lebensmittel grundsätzlich auch nach dem genannten Datum noch essen. Ausschlaggebender als die Begriffe ist laut Holger Eichele, dem Sprecher des BMELV, aber das Datum selbst.
Ein entscheidender Grund für das relativ leichtfertige Wegwerfen der Speisen dürfte nach Ansicht der Verbraucherzentrale Hamburg die geringe Wertschätzung unserer Lebensmittel sein.

Ein bewussterer Umgang mit Nahrung dient in mehrerer Hinsicht dem Nachhhaltigkeitsgedanken, denn neben der Abfallvermeidung, wird man dann auch dazu tendieren, vermehrt Bio-Produkte und fair gehandelte Lebensmittel zu kaufen.

Produkt-Recycling kontra Wegwerfgesellschaft

Industriezeitalter, Computerzeitalter, Informationszeitalter, all diese Namen wurden unserer Zeit schon gegeben; am treffendsten dürfte aber "Wegwerfgesellschaft" sein. Viele Waren kosten heute kaum mehr etwas. Computer, Telefone, Fernseher: hochkomplexe Gebilde aus verschiedensten Materialien, für wenig Geld erworben und nur für kürzeste Zeit in Nutzung, bis ein neueres Modell angesagt ist. Geht es vielleicht auch anders?