Elefanten-Report Sri Lanka

© Uta Mühleis

Ich bin gross und mächtig. Meine Rasse existiert schon sehr lange auf diesem Planeten. Einst gab es sehr viele von uns. Wir sind intelligent. Unsere Sprache ist sehr komplex und für die Tiere auf zwei Beinen, die uns das Leben so schwer machen, nicht verständlich. Wir empfinden Freude und Trauer, Glück und Schmerz. Wir sind sehr gross und haben viel Hunger.

Autor*in RESET , 24.04.08

Ich bin gross und mächtig. Meine Rasse existiert schon sehr lange auf diesem Planeten. Einst gab es sehr viele von uns. Wir sind intelligent. Unsere Sprache ist sehr komplex und für die Tiere auf zwei Beinen, die uns das Leben so schwer machen, nicht verständlich. Wir empfinden Freude und Trauer, Glück und Schmerz. Wir sind sehr gross und haben viel Hunger. Wir sind friedliche Wesen, tun keinem etwas zu leide. Unsere Ernährung ist vegetarisch.

Wir sind jetzt sehr traurig. Unser Lebensraum schwindet dahin und es ist kaum noch genügend übrig um unsere Bäuche zu füllen. Man wirft mit laut krachendem Feuerwerk und Steinen nach uns. Man schiesst Löcher in unsere dicke aber empfindliche Haut. Das schmerzt und macht uns verrückt. Einige meiner Artgenossen werden jetzt böse. Sehen die Zweibeiner als Ihre Feinde und töten. Niemals vorher mussten wir töten.

Haben wir kein Recht mehr auf diesem Planeten zu leben?
Für einen Naturliebhaber gibt es kaum ein grösseres Erlebniss als eine Herde wilder Elefanten vor sich zu haben. Nach der Grösse im wahrsten Sinne des Wortes handelt es sich beim Elefanten doch um das imposanteste Landlebewesen der Welt.

Der Elefant in Sri Lanka ist die grösste asiatische Unterart, Elephus maximus, dabei aber etwa ein Drittel kleiner als sein Afrikanischer Verwandter.

Die Elefantenpopulationen in Asien sind in den letzten Jahren stark dezimiert worden. Dafür sind die Überbevölkerung und die damit verbundene Vernichtung des natürlichen Lebensraumes sowie der stetige Konflikt mit den Farmern die Hauptursachen.

Trotz stark geschwundener Populationen kann man in Sri Lanka an einem guten Tag hundert oder mehr Elefanten an einem Punkt versammelt sehen. Ein wahrhaft beeindruckendes Erlebnis.

Mit dem Beginn der Britischen Herrschaft in Sri Lanka begann der Niedergang der Elefantenpopulationen. Die Briten sahen das Abschiessen von Elefanten als einen Sport und alleine das kostete unzähligen Elefanten das Leben. Auch heute noch ist das Töten von Elefanten für einige Menschen offenbar eine grosse Tat.
Elefanten wurden als Plage für die Landwirtschaft bezeichnet und Bauern sogar mit Gewehren ausgestattet um sie weiter zu dezimieren. Es wurden gar Honorare für Abschüsse bezahlt.
Die Elefanten in den Bergregionen Sri Lankas wurden wegen dem Tee und Kaffeeanbau nahezu komplett ausgelöscht.

Im Jahre 1800 wurde die Population auf ca. 12.000 – 14.000 Elefanten geschätzt. 1920 betrug die Anzahl dann nur noch 7000 – 8000 wild lebende Tiere und 1999 wurden lediglich noch 4000 Elefanten geschätzt. Heute liegen die Schätzungen bei 2500 bis max. 3000 Tieren. Tendenz stark fallend.

Früher war Sri Lanka mit Regenwald bedeckt. Davon ist heute praktisch nichts mehr übrig. Der Sinharaja Nationalpark ist der einzig nennenswerte Regenwald der übrig geblieben ist. Heute von der UNESCO geschützt aber zu klein, um Tieren wie dem Elefanten oder auch den Gibbon Affen eine Heimat zu bieten. Die Gibbons in Sri Lanka sind demzufolge ausgestorben. Die Elefanten Sri Lanka´s leben in den Steppen und Savannenlandschaften.

Weniger als 10% der männlichen asiatischen Elefanten tragen Stosszähne. Bei Afrikanischen Artgenossen sind auch die weiblichen Tiere mit Stosszähnen ausgestattet. Das führt dazu, das man heute kaum noch männliche Tiere mit Stosszähnen in Sri Lanka´s freier Natur findet. Die wenigen die es noch gibt, sind natürlich durch Wilderei besonders gefährdet. Ausserdem führt das dazu das sich die Gene von männlichen Elefanten ohne Stosszähne auf unnatürliche Weise durchsetzen, was auch dazu beiträgt das immer weniger Tusker (Elefant mit Stosszähnen) anzutreffen sind.

In den letzten Jahren hat sich die Situation der grauen Riesen weiterhin dramatisch verschlechtert. Der Krieg fordert seine Opfer nicht nur unter den Menschen. Elefanten werden durch Land- und Claymore Minen verletzt und getötet. Die Touristen welche sonst Finanzen in die Nationalparks gebracht haben, bleiben aus.

Grossprojekte der Regierung haben Umsiedlungsprogramme für Elefanten zum Ziel. Die Tiere werden des Nachts betäubt, per LKW in andere Gegenden verfrachtet und wachen total konfus im neuen Lebensraum auf. Das führt dazu, das Elefanten sich gegenseitig bekämpfen da die Populationen in den meist, mit Elektrozaun und abgesperrten Gebieten zu hoch sind. Die Elefanten wissen ausserdem nicht, wo die Wasser und Futterstellen zu finden sind. In einigen Gebieten kam es deshalb in den letzten Jahren zu Elefantensterben aufgrund von Hunger. Die geschwächten Tiere wurden ausserdem anfällig gegen Krankheiten und auch das hat für eine weitere Dezimierung gesorgt. Dem fallen meist die Jungelefanten zum Opfer.

Neuere Forschungen in West Bengalen (Indien) haben gezeigt das sich das natürliche Verhalten des Elefanten ändert. Sie sehen den Menschen als Feind.

Dies ist auch in Sri Lanka zu spüren. Die meisten der Elefanten haben Kontakte mit Menschen und diese sind immer negativ für die Tiere da diese über ein sehr gutes Gedächtniss verfügen.

Normalerweise sind sie recht friedlich und lassen sich kaum aus der Ruhe bringen.
Ich konnte mich einigen wilden Elefanten bis auf weniger als zehn Meter nähern. Allerdings musste ich auch einige Male um mein Leben laufen.
Versteht man die Körpersprache, kann man das Verhalten der Tiere einschätzen. Besonders die Bullen sind in der Paarungszeit recht aggresiv zumal diese wissen das vom Menschen Gefahr ausgeht. Das bereits zu vielen Opfern geführt.

Der Elefant im WPE – Logo lebt nicht mehr. Auch er wurde Opfer der Menschen. Mit dem grossen stolzen Tusker hatte ich drei Foto Shootings, bei denen ich dem grauen Riesen sehr nahe kommen konnte. Versehentlich erschossen von einem bewaffneten Homeguard. Selbst Rettungsversuche des Wildlife Department konnten das qualvolle Ende des Elefanten nicht verhindern.
Der tote Elefant auf dem Foto wurde aus reiner Mutwilligkeit im Morgengrauen erschossen. Auch er war nicht sofort tot sondern starb langsam und qualvoll über mehrere Stunden.

www.wildplanetecoproject.org

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