DIY-Windturbinen liefern saubere Energie für Vietnams Slums

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Youtube/Le Cuong/screenshot (www.youtube.com/watch?v=F_l589DeF2o)

Was braucht man, um eine Windturbine zu bauen? Druckerteile, Plastikeimer oder -schüsseln und natürlich Wind. MacGyver wäre wohl begeistert über die Idee eines vietnamesischen Professors, der das Leben eines ganzen Dorfes ändert.

Autor*in Hanadi Siering, 18.07.16

Übersetzung Marisa Pettit:

Für viele Menschen, die in Slums leben, ist Strom ein Luxusgut und keine Selbstverständlichkeit wie für uns. Geht die Sonne unter, heißt es dann oft, Licht aus und im Dunkeln sitzen. RESET hat schon oft Lösungen präsentiert, die zumindest Licht ins Dunkel bringen wie beispielsweise das GravityLight oder WakaWaka. Aber manchmal braucht man eben auch mehr Strom als für eine Lampe. Und Strom kann eben auch sehr teuer sein, viele Menschen können ihn sich schlicht nicht leisten.

In einem kleinen Dorf am Roten Fluss in Vietnam, nicht weit von Hanoi entfernt, stehen etwa zehn Windturbinen, die erstens selbst gebaut und zweitens eine umweltfreundliche, kostengünstige und simple Lösung zu dem Stromproblem der jeweiligen Familien darstellen. Der Architekt Le Vu Cuong will mit den DIY-Turbinen besonders armen Dorfbewohnern helfen. Deren Energieausgaben wurden immerhin um ein Drittel gesenkt. Geplant sind nun weitere 15 Windturbinen, um die restlichen Menschen im Dorf mit günstigem und sauberem Strom zu versorgen.

Glücklichere Dorfbewohner dank sauberer Stromversorgung

Entwickler Le Vu Cuong will später das Projekt auf andere verarmte Teile Vietnams ausweiten. Durch das Mehr an Stromzeit ändert sich das Leben für Slumbewohner maßgeblich zum Besseren. Vietnams Strom stammt bisher zum größten Teil aus Kohlekraftwerken. Dabei könnten erneuerbare Energien 500-mal mehr Strom erzeugen als sie es bisher tun (etwa 140 Megawatt).

Für die Slumbewohner lohnt es sich allemal, eine Windturbine aus Plastikeimern herzustellen, denn die Energie aus der Turbine ist nicht nur günstig, sondern auch freundlich zur Umwelt.

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WakaWaka statt Kerosin: eine Solarlampe, die Leben rettet

WakaWaka (etwa ‚Leuchte hell!‘) - der Name ist Programm, zumindest auf Swahili. Es ist der Name einer Solarbetriebenen Leuchte, einer Licht-Alternative zu in vielen ärmeren Haushalten genutzten gefährlichen und dreckigen Kerosin-Lampe. Wenn du eine kaufst, bekommt ein bedürftiger Haushalt eine WakaWaka geschenkt und kann künftig mit der Energie der Sonne strahlen. 

Licht aus Schwerkraft, die Zweite: GravityLight 2 bringt Licht ins Dunkel

Sauber, zuverlässig und sicher: Die GravityLight 2 ersetzt gefährliche und giftige Kerosin-Lampen. Einfach an der Schnur ziehen, das Gewicht anziehen und sich über eine halbe Stunde Erleuchtung freuen - ganz ohne Sonnenenergie oder anderen Stromquellen. Die GravityLight 2 könnte auch bald Licht ins Dunkel stromloser Haushalte bringen, von denen 20 Prozent der Weltbevölkerung betroffen sind. 

Erneuerbare Energien: Windkraft

Der Anblick von Windkraftanlagen gehört zumindest im norddeutschen Raum mittlerweile zum Landschaftsbild, so wie einst die Windmühlen. Die Windenergie ist mehr als alle anderen Erneuerbaren Energien an der Erzeugung regenerativen Stroms beteiligt. Mit neuer Technik lässt sich ihre Effizienz und ihr Beitrag zur Energiewende in Zukunft sogar noch erhöhen.