Operation static kill hat die aufgebrochene Ölquelle im Golf von Mexiko vorerst versiegelt, Aufatmen ist jedoch nicht möglich.
Während die Unterhaltungsmedien gegen das Sommerloch ankämpfen, versuchen Blogger, Wissenschaftler und Publikationsorgane dafür zu sorgen, dass die größte Ölkatastrophe in der Geschichte nicht als abgehakt behandelt wird – nicht zuletzt weil BP erneute Bohrungen am Katastrophenreservoir nicht ausschließt und auch sonst wenig Umorientierung stattgefunden zu haben scheint: BP says it still might drill in spill reservoir & Und wieder heißt es „Drill baby, drill!“.
In China läuft die Reaktion auf die dortige Ölpest auf Hochtouren: The Big Picture hat wieder eindruckvoll zusammengestellt, was 1000 Worte nicht berichten können.
Doch wo man momentan hinsieht, die Umweltkatastrophen nehmen kein Ende: Nach ungewöhnlich heißen und trockenen Monaten auch in Europa, gibt es Stürme und Hochwasser allerorten. Die russischen Waldbrände nähern sich mittlerweile radioaktiv verseuchten Gebieten während die Vorhersagen für die nächsten Tage wettertechnisch denkbar ungünstig sind. Die Befürchtung: Ein radioaktiver Fallout könnte entstehen, vom Wind weitergetragen werden und so neue Gebiete verseuchen. Dies und die ohnehin bereits tödliche Wirkung der Brände geben weiterhin Anlass zur Sorge für Mensch und Natur in den GUS-Staaten. Wer jetzt denkt, dass Radioaktivität in Russland nicht relevant für uns in Deutschland ist, der muss nicht weit gucken um den nächsten Hort radioaktiven Abfalls unter Begutachtung zu lokalisieren: Geplantes Atomendlager Gorleben – Gutachten von guten Freunden.
In Pakistan ist die Situation weiterhin gespannt: Ganze Landschaften wurden durch die Fluten zerstört, weitere ökologische Nischen und Biotope laufen Gefahr vernichtet oder irreversibel geschädigt zu werden. Derweil ist in Indien gerade eine Dürreperiode zu verzeichnen, die die Lebensmittelpreise vor Ort in die Höhe schießen lässt.
In Haiti stehen nach der Erdbebenkatastrophe zu Beginn des Jahres Wahlen an: Tatsächlich will sich der ehemalige Fugees-Sänger Wyclef Jean zur Wahl stellen, ein Publicity Stunt der wenig Freunde und viel Kritik findet.
Nach diesen Berichten zur prekären Lage unserer Umwelt und der Menschen die mit ihr leben müssen, kommen Berichte über Subventionen für fossile Brennstoffe besonders gut an: Wie das Guardian Environment Network berichtet, entsprechen die Förderungen für traditionelle Energierohstoffe dem Zehnfachen der Förderung nachaltiger Energieträger. Positive Nachrichten in dieser Hinsicht kommen unerwartet diese Woche aus Ecuador, wo tatsächlich Wälder geschützt statt Öl gefördert werden soll.